Fünf Mediziner machen mit

Fünf Mediziner wollen sich nach ihren Möglichkeiten im Notarzt-Dienst in Morbach engagieren. Sie können sich bei der Integrierten Leitstelle in Trier individuell als "erreichbar" melden. Das sind Ergebnisse eines Gespräches von Ärzten im Raum Morbach mit den zuständigen Behörden.

 Das in Morbach stationierte Notarzt-Einsatzfahrzeug soll schon bald wieder fahren. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Das in Morbach stationierte Notarzt-Einsatzfahrzeug soll schon bald wieder fahren. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Morbach. Seit fünf Monaten ist kein in Morbach stationierter Notarzt mehr im Einsatz. Ein Thema, das die Gemüter in der Einheitsgemeinde beschäftigt. Doch Abhilfe ist in Sicht. "Die niedergelassenen Ärzte erklärten bei dem Treffen ihre Bereitschaft, künftig im Rahmen ihrer Möglichkeiten im Notarzt-Dienst mitzuwirken", heißt es wörtlich in einer Presse-Erklärung, die die Kreisverwaltung Trier-Saarburg dem TV zukommen ließ. Die Behörde ist zuständig für das Rettungswesen im Kreis Bernkastel-Wittlich. Insgesamt handelt es sich laut Pressereferentin Martina Bosch um fünf Mediziner, davon vier aus Morbach. Die Integrierte Leitstelle inTrier, bei der die Einsätze koordiniert werden, wird die Ärzte alarmieren, die ihre Erreichbarkeit signalisiert haben. Das ist nach TV-Informationen auch während des hausärztlichen Bereitschaftsdienstes möglich. Das an der Morbacher Rettungswache stationierte und derzeit ungenutzte Notarzt-Einsatzfahrzeug kann, so heißt es in der Presseerklärung weiter, von den Ärzten gefahren werden. Allerdings müssen die Mediziner laut Bosch "ihren Notfallkoffer mitnehmen". Dennoch habe die Fahrt mit dem Einsatzfahrzeug den Vorteil, dass die Retter das Blaulicht und den Funk nutzen können. Die Möglichkeit einer darüber hinausgehenden zusätzlichen Notarzt-Bereitschaft während der eigenen Sprechstunde des jeweiligen Arztes will die Kassenärztliche Vereinigung prüfen. Notärztliche Versorgung wird überprüft

Außerdem soll die notärztliche Versorgung nicht nur im Raum Morbach einer Überprüfung unterzogen werden. Das und möglicherweise der Vorschlag optimierender Maßnahmen wird die Aufgabe eines "noch zu installierenden ärztlichen Leiters Rettungsdienst" in Trier sein. Diese Funktion wurde mit der Novellierung des Rettungsdienstgesetzes neu geschaffen. Die Stelle sei derzeit ausgeschrieben und soll im Januar 2008 besetzt werden. Die Aufgabe des ärztlichen Leiters wird es sein, die Recht- und Zweckmäßigkeit des Notarzt-Dienstes sowie die medizinische Qualität und das Qualitätsmanagement im Rettungsdienst zu beaufsichtigen. Meinung Großer Schritt nach vorn Endlich! Nach fünf Monaten Notarzt-Vakanz in Morbach gibt es Erfreuliches zu vermelden. Angesichts der hohen Hürden, die im Vorfeld vor allem auf dem TV-Forum aufgezeigt wurden, ist das eine Erfolgsnachricht. Niedergelassene Ärzte können, wollen und dürfen an Notarzt-Einsätzen in Morbach mitwirken, und das offenbar auch während ihres hausärztlichen Bereitschaftsdienstes. Damit ist allerdings nicht die offizielle Einbindung in die Rettungskette verbunden, sondern jeder Arzt meldet sich quasi selbst bei der Integrierten Leitstelle in Trier an. Eine pragmatische Lösung: Insbesondere die Kassenärztliche Vereinigung hat bei der Frage offenbar Konzessionen gemacht. Nicht alle Fragen sind geklärt: Dürfen Ärzte während ihrer Sprechstunden als Notarzt aktiv sein? Was ist mit der Ausstattung des Einsatzfahrzeugs, das derzeit offenbar nicht komplett bestückt ist? Und trotz alledem: Das Ergebnis ist ein gewaltiger Schritt nach vorn. i.rosenschild@volksfreund.de

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