Fast gerettet

Für das insolvente "Hochwald Türenwerk" gibt es einen Investor (der TV berichtete). Die Gebrüder Rass wollen den Keller Betrieb übernehmen und die Türenproduktion fortsetzen. "Voraussetzung dafür ist aber ein Finanzierungskonzept, bei dem die Banken und das Land mit ins Boot müssen", betonten die Trie rer Unternehmer.

Kell am See. An einem regnerischen Tag war es für die Region rund um Kell eine erfreuliche Entscheidung: Am ursprünglich letzten Produktionstag im zahlungsunfähigen "Hochwald Türenwerk", wurden die grundlegenden Weichen dafür gestellt, dass in der 1934 gegründeten Traditionsfirma die Lichter nicht endgültig ausgehen müssen und die drohende Zerschlagung des Betriebs doch noch verhindert werden kann. Die beiden Trierer Geschäftsleute Ulrich und Christoph Rass, die in der Vergangenheit bereits das am Boden liegende Mosel-Stahlwerk wieder auf die Beine gebracht haben, wollen als Investoren dem Türenwerk zu einem "Neuanfang" verhelfen. "Wir haben uns intensiv im Betrieb umgeschaut und sehen erfolgsversprechende Chancen, die Produktion wieder in Gang zu bringen", sagt Ulrich Rass. Er und sein Bruder betonen aber zugleich: "Wir sind nur bereit zu springen, wenn es ein tragfähiges Finanzierungskonzept gibt, bei dem die Banken und das Land mit im Boot sind". In dieser Woche sollen erste Gespräche mit den Kreditinstituten aufgenommen werden. Fest steht schon jetzt, dass es im Türenwerk bis zur Entscheidung der Finanzierungsfrage einen Stillstand geben wird. Einen erfolgreicher Verlauf der Verhandlungen vorausgesetzt, soll die Produktion Anfang Mai aber wieder fortgesetzt werden, so die Zielsetzung der Gebrüder Rass. Als Startgröße wollen sie mit einer Belegschaft von rund 60 Mitarbeitern agieren. Investoren wollen Qualitätsmängel abstellen

Zurzeit sind noch elf von ursprünglich 150 Angestellten im Türenwerk im Einsatz. "Die alten Schwachstellen haben wir erkannt", sagen die Investoren, die Veränderungen im Produktionsablauf ankündigen und bisher bestehende "Qualitätsmängel" abstellen wollen. Ortsbürgermeister Markus Lehnen (CDU) sagt zur gestrigen Entscheidung, die die Rettung fürs Türenwerk bedeuten könnte: "Aus dem letzten Strohhalm ist eine echte Chance geworden. Um in Euphorie auszubrechen, ist es aber noch zu früh."

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