Faszination Horror: Romanautor stammt aus Morbach

Von Horror- und Abenteuergeschichten fasziniert, veröffentlicht Gunter Arentzen Romane am laufenden Band. Neuestes Werk des in Morbach aufgewachsenen Schriftstellers ist jedoch ein Sciencefiction-Roman.

 Schriftsteller Gunter Arentzen. Foto: privat

Schriftsteller Gunter Arentzen. Foto: privat

Wörth/Morbach. (urs) Wenn jemand ihn auf seinen Vornamen anspricht, folgt prompt der Hinweis auf die Namensgeberin. "Meine Mutter ist aus Worms - daher die Verbindung zur Nibelungensage", informiert Gunter Arentzen fast schon etwas entschuldigend.

Dabei scheint ihm mit seinem Vornamen auch die Leidenschaft für die Welt der Sagen und Geschichten in die Wiege gelegt worden zu sein. Denn der gebürtige Idar-Obersteiner, der heute in Wörth (Karlsruhe) lebt, hat sich als Autor von Horror- und Mystery-Romanen einen Namen gemacht.

"Horrorromane sind so ein Steckenpferd von mir", räumt der 35-Jährige ein. Doch allmählich zeichne sich ein Wandel ab. Ein bisschen sei er davon schon wieder ab, sagt er und verweist er auf seinen ersten Sciencefiction-Roman. Weitere sollen folgen, verspricht Arentzen, der in den ersten Jahren seiner Kindheit in Morbach gelebt hat: dem Geburtsort seiner dort ebenfalls aufgewachsenen Mutter.

Arentzen erinnert sich noch, als Kind in Morbach die Treppe hinuntergefallen zu sein und in einer Metzgerei immer Fleischwurst bekommen zu haben. Davon abgesehen sind seine Erinnerungen an den Hunsrück aber spärlich. Denn die Grundschulbank drückte er bereits in Trier und später in Kirn-Sulzbach.

Was den Krankenpfleger zum Schreiben drängt, ist der Wunsch, Geschichten zu erzählen. "Ich wollte meine eigenen Geschichten schreiben, meine eigenen Helden haben", spricht er vom Ziel, "so ein abgeschlossenes Universum" entstehen zu lassen.

Er habe schon immer gerne Gruselromane gelesen - der Horror habe ihn fasziniert. War das Buch dann ausgelesen, gingen die Geschichten in seinem Kopf weiter. Oder er erzählte das Abenteuer mit seinen eigenen Helden nach.

Geschrieben habe er schon während der Schulzeit und auch, als er die Berufsschule besuchte. Glücklicherweise seien diese Werke aber verschollen, fügt Arentzen hinzu. "Während der Ausbildung hab ich dann begonnen, Bücher zu schreiben, die auch Andere gelesen haben." Als Beispiel nennt er ein Musical für die Abschlussfeier.

Das erste unter seinem Namen veröffentlichte Werk war 1999 eine Kurzgeschichte, 2003 erschien dann der erste Roman "Der Kelch von Avalon". Als Ausgleich zum Beruf hat er das Schreiben nie betrachtet: "Es war immer das Interesse am Schreiben." Seine Begeisterung spiegelt sich bis heute in seinen Geschichten wider. Denn ab und an taucht eine Heldin wie Jaqueline Berger schon mal außerhalb ihrer Serie auf. So etwa im neuen Sciencefiction-Roman, in dem ein von der Archäologin und Grabräuberin ausgestelltes Echtheitszertifikat eine Rolle spielt. "Ich konnte mir das nicht verkneifen", kommentiert Arentzen den "Gag" für Kenner der Serie.

Allerdings geht es in seinen Büchern in der Regel alles andere als lustig zu. Die Horrorbücher sollten frühestens mit 16 Jahren gelesen werden, empfiehlt der Autor. Denn die Geschichten seien härter als üblich. Andererseits bezeichnet er sie auch als modern: "Hölle, Himmel, gut und böse - das habe ich gar nicht drin, das lehne ich ab."

Extra Arentzens Veröffentlichungen: "Jaqueline Berger": Horror-E-Books in Heftroman-Länge. Seit 2004 sind 27 Bände erschienen (zwei Euro pro Band: www.VPH-eBooks.de). "Die Schatzjägerin": Abenteuer-Romane im Taschenbuchformat (Verlag Romantruhe). Aktuell in Arbeit ist Band 10, "Die Bronzetafeln der Mochica". "Christoph Schwarz - Detektiv des Übersinnlichen" (Romantruhe): 2005 bis 2007 monatlich, danach zweimonatlich. "Kampf um die Felsenkirche" spielt in Idar-Oberstein. "Geister-Schocker" (Romantruhe): Horror-Reihe verschiedener Autoren. Bisher erschienen fünf Romane: "Mutiert", "Legenden", "Fluch der Vampir-Mumie", "Otgiruru", "Das Biest aus der Vergangenheit". Einzeltitel (seit 2005): "Yama-Onna, 2098 - Leben und Sterben im Moloch", "Blutige Küsse", "Der Kelch von Avalon", "Die Türen der Unterwelt", "Reconquista" und - als erster Sciencefiction-Roman "Der Osiris-Faktor". Informationen: www.gunter-arentzen.de. (urs)

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