Morbach. (urs) Festlich, hochkarätig und familiär ist das Jubiläumskonzert "50 Jahre Chorleiter" des Morbacher Gesangvereins verklungen. Für die Ovationen, für die sich das Publikum von seinen Plätzen erhebt, bedanken sich Sänger der sechs beteiligten Chöre mit der gemeinsam gesungenen "Christrose". Einer der Höhepunkte des von Tenor Gregor Steffen begleiteten Konzertabends ist der Auftritt des Knappenchores Bundenbach, der, das Barbaralied singend, durch den Saal zieht. Ein weiteres Glanzlicht ist das von drei Chören präsentierte "Jerusalem", bei dem die Hauptperson des Abends, Chorleiter Franz-Josef Hoffmann, unter Leitung von Michael Schlöder den Solopart übernimmt.Der Morbacher Dirigent begnügt sich beim "Musikalischen Adventskalender" aber nicht etwa mit diesem Solopart. Ungeachtet seiner 73 Jahre lässt er es sich natürlich nicht nehmen, beim Jubiläumskonzert zu seinen Ehren selbst den Taktstock zu schwingen. So dirigiert er drei der insgesamt sechs auftretenden Chöre: den Gemischten Chor Morbach, den Männergesangverein Bruchweiler und den Knappenchor Bundenbach. Sein Verhältnis zu den übrigen drei Chören ist zudem ein ganz besonderes. Höchste Anerkennung von langjährigen Freunden

Denn zwei davon würde es ohne den Dirigenten zweier Meisterchöre gar nicht geben: Kinderchor und Chor Fatal Morbach, die heute Markus Thome und Guido Bollig leiten. Und im dritten, dem von Detlev Lehnert dirigierten Gemischten Chor Minheim, hat Hoffmann 20 Jahre den Takt vorgegeben.Dass Hoffmann es zuwege bringt, ein solches Konzert zu bestreiten, findet höchste Anerkennung. Sei es von Theo Fürst, ehemaliger Bundeschormeister, oder von Moderator Gerd Dupré - beide langjährige Weggefährten und Freunde. "Du bist ein großer Meister Deines Fachs, ein hervorragender Interpret und Pädagoge", würdigt Dupré die Leistung des pensionierten Realschullehrers. Ähnliche Worte findet Heribert Kappes, Vorsitzender des Kreis-Chorverbandes, der Hoffmann die Goldene Ehrennadel und die Ehrenurkunde des Deutschen Chorverbandes überreicht. "Ihre Biografie steht geradezu für die Erfüllung hoher Ansprüche an die musikalische Bildung", lobt er das "beispielgebende Engagement" und die "ansteckende Freude" des früheren Kreischorleiters. Besonders hoch anzurechen sei ihm, dass er schon sehr früh erkannt habe, wie wichtig das Singen mit Kindern für die Zukunft der Vereine sei. Auch bei Gregor Eibes, dem Morbacher Bürgermeister, ist das nicht wirkungslos verklungen, wie er als ehemaliger Schüler Hoffmanns versichert. Er kenne nicht viele, betont er, denen es gelungen sei, über Generationen so motivierend tätig zu sein. Das Beeindruckende an Hoffmann sei jedoch, dass er es verstehe, seine eigene Freude an der Musik auf andere zu übertragen: "Unsere Gemeinde wäre viel ärmer, wenn wir auf ihr Engagement hätten verzichten müssen."