Fetzdiwall ist wieder auferstanden

HEIDENBURG. (urs) Zwei Jahre ohne "Fetzdiwall" – für eingeschworene Fans ist das offensichtlich schwer zu verkraften. Dank eines Sponsors geht das Heidenburger Wald-Festival daher 2006 in die nächste Runde.

Die Mail, die derzeit die Runde macht, spricht Bände: "Erstaunliches ist passiert - ein Sponsor hat sich aufgetan", ist darin zu lesen. "Fetzdiwall" startet wieder. Der Termin, 14. bis 16. Juli - das Wochenende nach der Fußball-WM, steht bereits fest. Für echte Fans sicher die gute Nachricht des Jahres. Denn vielen war der Abschied vor drei Jahren schwer gefallen. Nach dem vollen Dutzend hatte der Veranstalter, die Kulturinitiative Mittelmosel (KIM), die Ära der Open-Air-Festivals im Heidenburger Wäldchen ausklingen lassen. Das Hauptargument war die traditionell knappe "Manpower" der Kulturinitiative, die sich fortan mehr um kleinere Festivals kümmern wollte. Dass "Fetzdiwall" nun wieder auflebt, ist zwei "Fetzi-Fans" zu danken. Genauer einem Paar, das von Anfang an mit fetzte und es sehr schade fand, dass es dieses Festival nicht mehr gab. Den Namen der beiden, die sich auch in die Organisation mit eingeklinkt haben, will Götz Schiffmann, einer der acht aus dem engeren Organisations-Team, nicht preisgeben. Dass die Finanzspritze für "Fetzdiwall" ein Geschenk des Ehemannes an seine Frau ist, verrät er aber doch. Die Spende sei quasi der Tropfen gewesen, der das Fass wieder zum überlaufen brachte, sagt Schiffmann: "Der letztendliche Kick war wieder da!" Welche Bands im Juli auftreten, dazu könne und wolle er aber noch nichts sagen. Es sei aber ein möglichst buntes Programm geplant. Und die zweite, für alle offene, kleinere Bühne auf dem Zeltplatz soll es auch wieder geben. Wer am Fetzdiwall-Wochenende helfen möchte, kann laut Schiffmann Pfingstsamstag zur Andeler Schutzhütte kommen, wo die Organisatoren seit Jahren zelten. Melden können sich aber auch Bands, die sich mit dem Fetzdiwall-Konzept identifizieren. Denn dieses sieht für deren Auftritt kein Honorar im eigentlichen Sinne vor. Statt dessen gibt es Spritgeld und freie Verköstigung mit, so Schiffmann, "feinstem Essen". Sofern unterm Strich ein Gewinn bleibt, wird dieser auf die Musiker verteilt. Das Risiko, dabei eventuell leer auszugehen, nehmen die Bands aber offensichtlich gern in Kauf. Dazu Schiffmann: "Die werden bei uns schon ein wenig gebauchpinselt und dann fühlen sie sich wohl, was sich wieder aufs Publikum reflektiert." Ansonsten hofft Schiffmann für den Neustart nur noch auf Zweierlei: Dass es möglichst keine Fortsetzung der Drogenkontrollen bei Anreisenden gibt - und natürlich auf schönes Wetter für das in manchen Jahren auch als Heidenburger Wasserspiele titulierte Festival. Infos gibt's demnächst wieder unter www.fetzdiwall.de

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