Feuer zerstört Kinderheim: Zwei Menschen im Krankenhaus

Woche für Woche üben Freiwilligen Feuerwehren für den Ernstfall. Dies zahlt sich aus: Bei einem Großbrand in Schwerbach klappte die Zusammenarbeit perfekt (TV vom 17. Juli).

 Ein Kinderheim und ein Hostel – beide waren im selben Gebäude unterbracht – sind dem Großbrand in Schwerbach zum Opfer gefallen. Foto: Reiner Drumm

Ein Kinderheim und ein Hostel – beide waren im selben Gebäude unterbracht – sind dem Großbrand in Schwerbach zum Opfer gefallen. Foto: Reiner Drumm

Schwerbach. (me) Kein ernsthaft Verletzter, aber mehrere 100 000 Euro Sachschaden: Das ist die Bilanz eines Brandes in einem Kinderheim in Schwerbach. Etwa 80 Feuerwehrleute aus den umliegenden Gemeinden waren im Einsatz, um das Großfeuer zu löschen.

Gegen 2.10 Uhr hatte die Brandmeldeanlage am Mittwoch bei der Rhaunener Wehr Alarm geschlagen. Gleichzeitig gingen Notrufe bei der Rettungsleitstelle in Bad Kreuznach ein. "Als wir am Einsatzort antrafen, fanden wir bereits einen Vollbrand vor", sagte Mirko Gauer, Wehrleiter in der Verbandsgemeinde Rhaunen. Die vier Kinder und deren Betreuer der heilpädagogisch-therapeutischen Einrichtung sowie elf Bewohner des Hostels - ebenfalls in dem Haus untergebracht - hatten sich bereits ins Freie retten können. Das Deutsche Rote Kreuz betreute sie. Ein Kind sowie ein Ersthelfer der Feuerwehr mussten mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Zwar habe die Feuerwehr dieses Szenario in Übungen simuliert. Dennoch sei es Glück gewesen, dass das Hostel nicht komplett belegt war. Träger der Einrichtung ist der Verein für Ökologie, Gesundheit, Erziehung und Kultur (Ögek).

Flammen drohten überzugreifen



Während sich die Feuerwehr aus Büchenbeuren mit der Drehleiter ebenfalls auf den Weg machte, kümmerten sich die Kräfte vor Ort um den "Nachbarschaftsschutz". Zwei angrenzende Häuser waren von den Flammen bedroht. Trotz der enormen Hitzeentwicklung - angrenzende Bäume waren angesengt - konnten die Brandschützer ein Übergreifen verhindern. "Lediglich ein leichter Wasserschaden entstand", sagt Gauer.

Die Löscharbeiten selbst konnten erst nach dem Eintreffen der Drehleiter erfolgen. "Das war wie Hochleistungssport", lobt Gauer seine Männer, die mit Atemschutzmasken in der Ruine unterwegs waren.

Im kohlrabenschwarzen Dachgebälk des alten Gebäudes waren noch lange Feuerwehrleute damit beschäftigt, Nachlöscharbeit zu leisten. "Das Feuer hat noch genügend Potenzial, um wieder auszubrechen", erklärte Gauer am Mittwoch. Aus diesem Grund wurde eine Brandwache eingerichtet, denn Glutnester könnten wieder aufflammen.

Die ehemals haushohe Scheune ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Es raucht noch. Nach Angabe der Feuerwehr griff der Brand vermutlich von dort aus auf das Haus über.

Die Kinder des Heimes seien von der Verbandsgemeinde Rhaunen mit dem Notwendigsten versorgt worden, sagte Bürgermeister Wolfgang Becker. Die Kriminalpolizei kann nach eigenen Angaben noch nichts Konkretes zur Ursache sagen. Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung würden jedoch nicht vorliegen. Nicht auszuschließen sei ein technischer Defekt.

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