Morbach. "Wir wollen Anreize schaffen, die Ortskerne zu stärken und die Gebäude in der Einheitsgemeinde energieeffizienter zu machen", macht Bürgermeister Gregor Eibes deutlich. Aus diesem Grund wurden zwei neue Förderprogramme geschaffen. Eines zur Stärkung der Ortskerne, ein weiteres zur Energie-Einsparung und zur Nutzung erneuerbarer Energien. Jeder Leerstand wirke sich negativ aufs Dorf aus. Auch Erstberatung wird bezuschusst

Mit der Förderung solle für Bürger der Anreiz geschaffen werden, das Ortsbild aktiv mitzugestalten. Eibes weist vor allem darauf hin, dass auch die Erstberatung durch einen Architekten bezuschusst wird. Damit will man erreichen, dass schon zu Beginn eine fachkundige Beratung hinzugezogen wird. Erneuerbare Energien haben schon allein wegen der Energielandschaft einen hohen Stellenwert in Morbach. Doch das Thema soll nicht auf das ehemalige Konversionsgelände beschränkt bleiben. Auch Morbacher Bürger sollen davon profitieren. Zunächst hatte man es mit "Concerto" versucht, einem EU-Projekt, mit dem innovative Gemeinden gefördert werden. Über fünf Jahre hinweg wären Hausbesitzer in den Genuss von Fördermitteln gekommen, wenn sie alte Fenster ausgetauscht oder Dächer besser gedämmt hätten. Doch der erste Antrag blieb erfolglos, aber die Gemeinde will dranbleiben. Bis zu fünf Millionen Euro können in einem solchen Projekt fließen. Da fallen die Fördermittel der Gemeinde etwas bescheidener aus. Aber immerhin 200 000 Euro will Morbach nach einer Gemeinderats-Entscheidung allein im kommenden Jahr lockermachen. Die Summe muss allerdings laut Eibes in der Haushaltssitzung noch bestätigt werden. Eibes spricht von "Zuschüssen, die schon einen finanziellen Anreiz für die Hausbesitzer darstellen". Immerhin kann man bei einem Sanierungsvolumen von rund 160 000 Euro 25 000 Euro Zuschuss bekommen. Dennoch appelliert er an die Verantwortlichen in Land, Bund und Europäischer Union, ähnliche Programme aufzulegen und vor allem auch Doppelförderungen zuzulassen. Morbach geht mit gutem Beispiel voran: Man kann für eine Baumaßnahme Zuschüsse aus beiden Töpfen bekommen. Ganz bewusst sind die Programme zunächst nur auf ein Jahr ausgelegt, weil man zunächst Erfahrungen sammeln will. Eine Fortsetzung ist vorgesehen. Auch Flyer informieren über die Programme.Ganz wichtig: Wer in den Genuss der Förderung kommen, muss einen Antrag bei der Bauverwaltung stellen, und zwar vor Beginn des Bau- beziehungsweise Umbau-Vorhabens. Das Förderprogramm startet am 1. Januar 2008. Ansprechpartnerin ist im Morbacher Rathaus Karin Eberhard, Tel. 06533/71303, E-Mail keberhard@morbach.de. Im Rathaus ist auch der Flyer erhältlich. Projekte in Kürze Förderprogramm zur Stärkung der Ortskerne: Finanziell unterstützt wird die Umnutzung leer stehender Bausubstanz zur Schaffung von neuem Wohnraum und zur Errichtung kleiner Gewerbe- und Handwerksbetriebe und Betriebe für freie Berufe in Gebäuden, die bis zum 31. Dezember 1965 errichtet wurden. Die gleiche Frist gilt für Erneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, es sei denn, es handelt sich um Ortsbild prägende oder öffentlich bedeutsame Häuser. Bezuschusst wird in bestimmten Fällen der Abbruch nicht erhaltenswerter Bausubstanz. Förderprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Energie-Einsparung: Unterstützt werden Maßnahmen zur Wärmedämmung der Außenwände und des Daches einschließlich der Geschossdecken zu nicht beheizten Räumen an Wohngebäuden, die bis zum 31. Dezember 1994 fertiggestellt wurden, sowie der Austausch von Fenstern. Der Energiebedarf muss um mindestens 20 Prozent gesenkt werden. Ebenfalls gefördert werden Vorhaben zur Nutzung erneuerbarer Energien: die Erst-Installation oder Erweiterung von Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung, die Installation von Fotovoltaik-Anlagen auf Wohnhäusern, Heizkessel für Biomasse-Anlagen, die einer zentralen Anlage dienen (Holzpellets- und Hackschnitzel- Heizungen sowie Scheitholzvergaser-Kessel) und von Wärmepumpen-Heizungen.