Finsterer Recke - fröhliche Balladen

DHRONECKEN. Ist die Burg Dhronecken ein Schauplatz einer der ältesten deutschen Sagen, des Nibelungenliedes, und der Stammsitz des Hagen von Tronje? Um diese Frage dreht sich eine Podiumsdiskussion im Rahmen des 21. Burgfestes am 5. und 6. Juli.

 Mit dem Burgfest wollen Michael Suska (Foto) und sein Team unter anderem auf die Geschichte der Burg aufmerksam machen. Wer es genau wissen will, kann sich an der Informationstafel schlau machen.Foto: Rosenschild

Mit dem Burgfest wollen Michael Suska (Foto) und sein Team unter anderem auf die Geschichte der Burg aufmerksam machen. Wer es genau wissen will, kann sich an der Informationstafel schlau machen.Foto: Rosenschild

Für Michael Suska vom Heimatverein Dhronecken ist die Burg etwas ganz Besonderes. Und nicht nur die Burg selbst: Schließlich gehört der ganze innere Ort zu einer Denkmalschutzzone und bildet einen malerischen Rahmen für die höhenbewehrte Wasserburg, deren Ursprünge aus dem 11. oder 12. Jahrhundert stammen. Urkundlich erwähnt wurde die "Feste Tronek" erstmals im Jahre 1309."Anspruchsvoller Kulturmix"

Dass die Nibelungensage viel älter ist, kümmert Michael Suska nicht: " Die Reste von Hagens Burg liegen sicher irgendwo unterhalb der heutigen Burg." Das ist auch die Ansicht von Uwe Anhäuser, freier Autor und Reisejournalist, der sich schon seit langem mit dem Thema auseinandersetzt, wo denn die Stammlande des finsteren Recken aus der Nibelungensage liegen - des Mannes, der den heldenhaften Siegfried hinterrücks meuchelte. Neben Anhäuser werden auf dem Podium Dr. Armin Faust aus Idar-Oberstein, promovierter Germanist und Studienrat am Gymnasium Idar-Oberstein, Dr. Jürgen Breuer aus Worms und TV -Redakteur Axel Munsteiner sitzen. Alle vier werden sich an der Diskussion um das Thema "Dhronecken: Stammsitz des Hagen von Tronje?" beteiligen. Doch die Podiumsdiskussion ist nur einer der vielen Programmpunkte des Burgfestes, das vom "Trierischen Volksfreund" präsentiert wird.Wie in den Vorjahren hat der Hunsrückverein Dhronecken wieder ein buntes Programm zusammengestellt. Warum die Wanderfreunde ein solches Fest veranstalten? Der Verein hat sich neben dem Wandern andere Ziele gesteckt: Dazu gehören neben der Heimatpflege und der Vermittlung von Geschichtsbewusstsein auch kulturelle Belange. Dass die Mitglieder damit wirklich ernst machen, ist nicht nur an der Tatsache sichtbar, dass es sich mittlerweile um das 21. Fest dieser Art handelt. Die Wanderer haben die Burg zu dem gemacht, was sie heute ist: Unter anderem mit ihren Finanzmitteln und viel Eigenleistung wurde das Bürgerhaus in der heutigen Burgscheune errichtet. Der Verein half, den Burggraben freizulegen und sorgte dafür, dass der Turm im Burginnern wieder begehbar gemacht wurde.Was läge beim Burgfest näher, als wie andernorts das Mittelalter vor den Augen der Gäste wieder auferstehen zu lassen - mit Ritterspielen und Mittelaltermarkt. "Das ist nicht unsere Absicht", erklärt Suska, der mit insgesamt 150 Helfern für ein "unvergessliches Wochenende" sorgen will. Die Veranstaltung in Dhronecken soll sich von anderen unterscheiden. Suska verspricht einen "qualitativ anspruchsvollen Kulturmix für alle Interessenlagen". Und das ist in der Tat so: Die Palette reicht von Minnesang über Chanson bis zum Punk. Auch der - neben Hagen - wohl bekannteste Hunsrücker macht einen Abstecher nach Dhronecken: Hotte Schneider und Jürgen Thelen geben um 15 Uhr das "Schinderhannes-Spektakel".Abgesehen vom Konzert am Samstag ist der Eintritt frei.

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