Formel-1-Auto selbst gemacht

MORBACH. Ein Extra-Angebot hat Erfolg: Die von Haupt- und Realschule angebotene Messe für Ausbildungsberufe vereinte Schüler, Betriebe und Eltern.

Der Andrang beim "Marktplatz" für Auszubildende und Ausbilder war groß. Und nicht nur Schüler aus Morbach fühlten sich vom Forum "Work Shop 2004", dem dritten nach 2000 und 2002, angesprochen. Christian, der die zehnte Klasse der Realschule Bernkastel-Kues besucht, ließ sich die Chance nicht entgehen. Dabei ist die erste Bewerbung des 15-Jährigen schon raus. Doch Angebote wie die von der Sophie-Scholl-Realschule und der Hauptschule Kurfürst Balduin initiierte "Messe für Ausbildungsberufe und Markt für Ausbildungsstellen" gibt es nicht allzu oft in der Region. Der Vorteil für Jugendliche liegt für Martin Ames, Christians Vater, auf der Hand: "Hier kann jeder feststellen, ob er Interesse hat."Informieren und Neugier wecken

Hilfreich dabei war die Vielfalt aus Industrie, Handwerk, Dienstleistungs- und sozialen Bereichen sowie die Art der Präsentation, die von den Schülern teils aktiven Einsatz verlangte. Beim DRK-Rettungsdienst Daun konnten sie zum Beispiel Tragen oder Sauerstoffeinheiten testen. Antonia und Joyce, achte Klasse, leisteten sogar erste Hilfe. Lehr-Rettungsassistent Markus Scholtes freute sich über das Interesse: "Die Resonanz ist gut." Bei der Krankenpflegeschule des Verbund-Krankenhauses Bernkastel-Wittlich sah das zwischen Blutabnahme und Blutdruckmessen nicht anders aus. "Das ist eine sinnvolle Sache", lobte Lehrer Hans-Josef Börsch den Work Shop. Dass einige noch keine endgültigen Absichten haben, ist da nebensächlich. "Ich wollte ein bisschen schnuppern", erzählte Kristina, neunte Klasse der Realschule, die nach dem zehnten Schuljahr Abitur machen will, um vielleicht in den sozialpädagogischen Bereich einzusteigen. Mehr handwerkliches Geschick war bei Handwerk und Industrie gefragt. Papier Mettler lockte mit dem Herstellen von Flaschenöffnern und dem Nachbau von Formel-1-Modellautos. Sie wollten den Jugendlichen zeigen, dass sie so etwas selbst machen könnten, erklärte Werkzeugmacher Michael Bastian. Die Neugier von Matthias, der in Sachen Lehre noch unschlüssig ist, war auf jeden Fall geweckt. "Für die Schüler ist das gut", freute sich seine Mutter, Elke Ritter. Viele Jugendliche hatten schon eine "grobe Richtung" in Sachen Ausbildung. Vadim Kessler, 15, strebt zum Beispiel "irgendwas mit Technik" an. Vielleicht als Mechatroniker oder bei dem Morbacher Unternehmen "Peiseler" oder dem Autohaus Decker. Auch Jens, 14, tendiert mehr zur Technik; dort liegt auch in der Schule sein Schwerpunkt. Ein Praktikum hat er bereits bei "Raybestos" absolviert und von daher vielleicht schon die Weichen zum Industriemechaniker gestellt. Isabel hat sich dagegen vor einem Jahr für eine Lehre bei der Sparkasse Mittelmosel Eifel Mosel Hunsrück entschieden: "Da kann man auch andere Berufe machen, was mit Steuern oder im Büro." Vielseitige Möglichkeiten hat auch die Bundeswehr jungen Leuten zu bieten. Laut Wehrdienstberater Peter Koch stehen dort 63 zivile Ausbildungsberufe zur Auswahl. Angebote, denen es an Nachfrage nicht mangelt: "Die sind begehrt, weil man Sicherheit sucht." Außerdem stehe die Bundeswehr Jugendlichen mit Mittlerer Reife ebenso offen wie solchen, die eine Ausbildung haben und ihren Meister machen wollten. Und Studienplätze habe sie auch zu bieten. Teilnehmer: Agentur für Arbeit Morbach, Seniorenheim Thalfang, AOK Morbach, Berufsbildende Schulen Technik sowie Wirtschaft in Idar-Oberstein, DRK Wittlich, Gemeindeverwaltung Morbach, HWK Trier, Krankenpflegeschule Wittlich, Lubig Deuselbach, Papier-Mettler Morbach, Peiseler Morbach, Physio-Akademie Wittlich, Raybestos Morbach, RWE Energie Idar-Oberstein und Bernkastel-Kues, Schreinerei Bastian Morbach, Siegenia Aubi KG Reinsfeld, Sparkasse Mittelmosel, Wehrdienstberater Trier, Fernmeldeaufklärungsabschnitt Daun, Info-Mobil Bundeswehr, Wenzelband Bernkastel-Kues, Zahnarztpraxis Grauheding Morbach.

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