Forstgewinn in Heidenburg auf absteigendem Ast

Die Wirtschaftskrise hat die Forstwirtschaft in Heidenburg erreicht. Neben dem starken Preisverfall sorgt auch die geringe Menge an verkauftem Holz für Sorgenfalten bei der Ortsgemeinde Heidenburg, so dass der Forsthaushalt im Ortsgemeinderat nicht beschlossen wurde.

Heidenburg. (doth) Revierförster Peter Meyer vom Forstamt Dhronecken hatte keine guten Nachrichten für den Ortsgemeinderat Heidenburg: "Jetzt schlägt die Finanz- und Immobilienkrise vollends ins Forstergebnis durch."

War vor Jahresfrist noch ein Gewinn von 6200 Euro für 2009 geplant, sorgten Preisverfall und die stark geschrumpfte Menge des abgesetzten Holzes im laufenden Jahr für starke Gewinneinbrüche. "Das geplante Ergebnis kann bis zu 15 000 Euro schlechter ausfallen als geplant", schockte der Forstmann die Ratsmitglieder.

Nur 65 Prozent der geplanten Menge von 1660 Festmetern habe man eingeschlagen. Im Winterhalbjahr seien die Preise um bis zu 30 Prozent eingebrochen. Erst in den letzten sechs Wochen gebe es eine leichte Belebung des Holzmarktes, was an einer verstärkten Nachfrage nach Douglasien deutlich wird. Für 2010 ist der Einschlag von 1750 Festmetern geplant.

Zeiten der Hochkunjunktur im Forst sind vorbei



Die Zeiten der Hochkonjunktur bei den Betriebsergebnissen im Forst sind vorerst vorbei. Im Jahr 2007 weist die Statistik für das 365 Hektar große Revier Heidenburg noch einen Gewinn von sagenhaften 64 814 Euro aus. Seitdem ist der Überschuss auf dem absteigenden Ast. Für 2010 errechnete Meyer ein Finanzergebnis von gerade mal 2062 Euro.

Genaue Zahlen konnte der Forstmann für 2009 nicht mitteilen, denn die neue Doppik (Doppelte Buchführung in Konten) der Verbandsgemeinde Thalfang führt dazu, dass das Forstjahr nicht mehr wie früher am 30. September, sondern am 31. Dezember endet. "Bis dahin kann noch Holz eingeschlagen werden, das womöglich erst im nächsten Jahr verkauft wird und somit erst im Finanzplan 2010 auftaucht", erklärte Meyer.

Der Forsthaushaltsplan wurde vom Ortsgemeinderat Heidenburg nicht beschlossen. Ortsbürgermeister Dietmar Jäger und seine Ratsmitglieder wollten aufgeschlüsselt haben, wie viel Geld die Waldarbeiter und wie viel im Wald arbeitende Fremdfirmen erhalten, denn im Plan steht der Betrag von 72 622 Euro nur für "Dienstleistung Dritter". Ferner interessiert den Rat, wie viel Einsparung die Umstellung auf die Technische Produktionsleitung (TPL) brachte und welche Kosten entstehen, wenn Gemeinden wie Schönberg innerhalb des Forstverbandes Büdlich daran nicht teilnehmen. Revierleiter des Forstamts Dhronecken, Peter Meyer, will das klären.

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