"Fragmente der Unendlichkeit"

Eine der imposantesten Persönlichkeiten des 15. Jahrhunderts wird in der Ausstellung über Leben und Werk des Nikolaus von Kues am 21. und 22. Juni in der Heidenburghalle gewürdigt. Das Leben und die Lehren des großen Sohnes der Mosel sind von der Cusanus-Gesellschaft aufgearbeitet worden.

 Auf dem Weg zu Gott und den Menschen: Martin Backes, Alexander Kurp und Dietmar Jäger (von links) vor einer der 40 Stelltafeln der Ausstellung. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Auf dem Weg zu Gott und den Menschen: Martin Backes, Alexander Kurp und Dietmar Jäger (von links) vor einer der 40 Stelltafeln der Ausstellung. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Heidenburg. (doth) "Fragmente der Unendlichkeit" heißt die Ausstellung, die Dekanatsreferent Martin Backes nach Heidenburg brachte. Warum gerade Heidenburg? "Das Recht auf Kultur haben nicht nur große Städte gepachtet", stellt dazu Ortsbürgermeister Dietmar Jäger fest. Man verstehe sich in Heidenburg als Bestandteil der Moselregion, und dazu gehöre nun mal der große Sohn der Mosel: "Er ist einer von uns."Nikolaus von Kues, latinisiert auch Nicolaus Cusanus genannt, wurde 1401 in Cues an der Mosel (heute Bernkastel-Kues) als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns und Schiffers geboren. Gestorben ist er am 11. August 1464 in Todi in Umbrien. Er war Kirchenmann, Kardinal, Universalgelehrter und gilt vielen als der bedeutendste Philosoph und als einer der bedeutendsten Mathematiker des 15. Jahrhunderts, dessen Wirken bis in die heutige Zeit hineinreicht.40 Schautafeln bieten einen höchst interessanten Einblick in eine spannende Lebensgeschichte. In einem Quiz können Besucher in die Zeit des Universalgelehrten abtauchen und das eigene Mittelalterbild mit der damaligen Realität vergleichen.Die Philosophie des Nikolaus von Kues kann man an einem Spiel erleben, das der Kirchenmann selbst entwickelt hat: "Globulus Cusani". Eine eingedellte Kugel soll ins Zentrum eines Spielfeldes gebracht werden. Der Sinn: Es führt kein gerader Weg zum Ziel, denn im Leben des Menschen mit Schwächen und Fehlern läuft nie alles "rund".Vernissage ist am Sonntag, 22. Juni, um 15 Uhr mit einem Vortrag von Martin Backes und einem Grußwort von Pastor Alexander Kurp. Für ihn ist Nikolaus von Kues ein Musterbeispiel von Toleranz und Nächstenliebe: "Cusanus hat sogar den Koran übersetzt, denn er war der Meinung, alle Religionen führen zu Gott."Zur Unterhaltung tragen die beiden Spielleute Jan Rolph von Heidweiler und Helene von Holzerode bei, die bereits bei der 950-Jahr-Feier 2003 Gäste in Heidenburg waren.

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