Freie Serpentinen bis zum Gipfel

GONZERATH. Nach fast einem Jahr ist es geschafft: Dank der Initiative des Heimatvereins ist das Erklimmen des Gonzerather Schackbergs wieder zu empfehlen.

Der Weg ist nicht allzu beschwerlich. In relativ flachen Windungen führt er hinauf zum Namensgeber der Gonzerather Gemeindehalle, dem Schackberg. Dass dieser nun wieder nicht nur bequem, sondern auch sicher, zu erklimmen ist, ist dem Heimatverein zu verdanken. Mit dem Ziel vor Augen, die Schönheiten des Ortes ins rechte Licht zu rücken, hat sich der Verein im Spätherbst vorigen Jahres des Dorfbergs angenommen. Etwa zehn Helfer stiegen immer wieder den Schackberg hinauf, um sowohl oben als auch auf dem Weg dorthin gründlich aufzuräumen und dem Ausflugsziel wieder seinen früheren Glanz zu verleihen. Wer sich die Mühe macht, dem weichen Pfad hoch hinauf bis zum "Gipfel" des etwas kleineren Repräsentanten eines Bergs zu folgen, wird mehrfach belohnt. Denn oben angelangt erwartet den Wanderer nicht nur eine Bank, von der aus sich ein herrlicher Ausblick auf den Ort bietet. Nach einer kurzen Verschnaufpause lohnt auch das Innehalten an dem 1930 vom damaligen "Jünglingsverein" errichteten Schackberg-Kreuz. Abgesehen von dem frisch angepflanzten Rosenbeet, wertet dieses auch eine neu angebrachte Granittafel auf. Auf dieser ist eine Strophe des Schackberg-Gedichtes (siehe Extra) verewigt, das Lehrer Alois Steinmetz zur Einweihung des Kreuzes verfasst hatte. Dass auf diesem Aussichtspunkt bis vor kurzem Wildwuchs herrschte, ist kaum mehr vorstellbar. Doch mit den Jahren hatte auf dem Schackberg Gestrüpp die Oberhand gewonnen. Daher kam es auch immer wieder vor, dass Besucher dort Müll hinterließen. Der dichte Bewuchs des Hügels war jedoch nicht grundsätzlich unerwünscht. Denn in früheren Zeiten suchten auch verliebte Pärchen den Schackberg auf oder Gonzerather Jungen, denen ihr Berg gar nicht urwüchsig genug sein konnte. Ohne die Unterstützung von Bürgern und Betrieben wäre es laut Heimatvereinschef Willi Gorges aber nicht möglich gewesen, dem Berg so rasch ein gänzlich neues Aussehen zu verpassen. "Das ist alles gespendet und teilweise sogar ganz kostenlos", freut er sich über die uneigennützige Hilfe aus dem Ort und auch, dass die Gemeinde dem Verein nicht hatte unter die Arme greifen müssen. Für die Granittafel von Johannes Bonnekoh aus Morbach seien lediglich Materialkosten angefallen. Und das, von Sigurd Thomas aus einem alten Eichenbohlen geschnitzte, Schackbergschild habe keinen Cent gekostet. Im kommenden Frühjahr will der Verein den Serpentinenweg offiziell und mit kirchlichem Segen eröffnen.

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