Freundschaft – auch ohne viele Worte

MORBACH. (urs) Mit Gästen aus Frankreich, Thüringen und Mali feierte Morbach seine 35-jährige Freundschaft mit Pont-sur-Yonne.

Küsschen hier und Küsschen da und Umarmungen ohne Ende - am Wochenende herrschte in Morbach französisches Flair. Die Partnergemeinde von Pont-sur-Yonnne stand ganz im Zeichen der 35-jährigen Freundschaft. Mit 120 Gästen aus Frankreich und 50 aus Geraberg, Thüringen, feierten die Europäer auch 15 Jahre Partnerschaft Geraberg-Morbach und zehn Jahre Pont-Geraberg. Dass diese Verbindungen so ineinander greifen, ist ihren Mitgliedern zu ver danken, die auf vielfältige Weise "verbandelt" sind. Am längsten aktiv sind die Feuerwehren, die schon einen Tag vor dem offiziellen Treffen anreisten. "Wir sind die Altersabteilung", gestand Hans Huber als inzwischen inaktiver Feuerwermann. Die Freundschaft mit den Bourciers, Maria und Dominique, währt seit 35 Jahren: "Die waren schon in Urlaub hier mit den Kindern." Dass weder er noch sie in der Sprache des anderen gut "parlieren" können, ist Nebensache. Das Taschenwörterbuch ist halt immer dabei. Bei Helmut und Therese Zimmer ist das nicht anders. Doch auch ihre Gäste, Claudine und Patrick Acier, haben da kein Problem: "Es ist eine große Freundschaft", versichern sie. In geselliger Runde sei das eh kein Thema, verrät Herbert Müller: "Da kann jeder Französisch und jeder Deutsch." Beim offiziellen Treffen sind dagegen etliche, die beides beherrschen. Wie Rolf Ecke, der, im Harz geboren, seit 40 Jahren mit Ehefrau Josianne in Frankreich lebt: "Ich bin da hängen geblieben." Bei den Treffen dolmetscht er gern: "Es freut mich immer, her zu kommen." Zweisprachig plaudern auch Serge Antony und Bernard Spetz. Serge lebt seit Jahren in Morbach und Bernard lernte bei der Arbeit in Mainz Deutsch. Für ihn ist das Plus der Partnerschaft, dass sie auf Vereinen aufbaut. "Das ist die beste Schiene, damit die Leute zusammen kommen." Ponts Komiteepräsident Bertrand de Bruyne strebt daher weitere Verbindungen an. "Ich hoffe, dass wir mit anderen Vereinen Kontakt bekommen." Seinem deutschen Pendant ist das ebenso wichtig. "Die Partnerschaft lebt von den Begegnungen zwischen den Menschen, vom Geben und Nehmen", sagt Peter Brucker. Die Beziehungen dürften nicht zur Einbahnstraße werden. Einen Beitrag dazu leisteten die zum Fest angereisten Freunde aus Geraberg und Mali. Bakary Keita, Gymnasial-Deutschlehrer in Mali und Vertreter der aus der Partnerschaft entstandenen Mali-Hilfe, schätzt das Engagement für sein Land als sehr wichtig ein.

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