Friedenspfeife hängt an der Wand

MALBORN-THIERGARTEN. (jolo) Seit zwei Jahrzehnten kleiden sich 16 Hochwälder in ihrer Freizeit unter anderem wie Süd- und Nordstaatler der Pionierzeit. Sie treffen sich ab 1997 auf einem Gelände, das sie Longhorn-Ranch tauften. Jetzt wurde das Domizil des Westernclubs Thiergarten gemeinsam mit dem Vereinhaus , den Saloon, eingeweiht.

Mehrere Schritte und einige Treppenstufen von seinem Auto entfernt fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Soeben hat der Besucher das Zuhause des Thiergartener Westernclubs, die Longhorn-Ranch, betreten. Der erste Blick fällt auf vier Tipis - Zelte der Sioux - , die ruhig in der zurzeit sonnenverwöhnten Landschaft stehen.Nebenan bieten Händler Felle, Schmuck oder Literatur der Pionierzeit feil. Mitten im Saloon wird der höchste Pegel des Stimmengewirrs erreicht. Dort hängt kein Pferdehalfter, sondern eine Friedenspfeife an der Wand. Neben ihr prangen der Schädel eines Ochsen und ein Tomahawk.Doch nicht nur diese bewusst in der Reihenfolge aufgehängten Indianer-Utensilien schmücken die Wände. Auf der rechten Wandseite hängen mit Gewehr und Schneeschuhen Wahrzeichen der Trapper, die beispielsweise als Fallensteller in den Rocky Mountains unterwegs waren. Gegenüber haben sich die Cowboys verewigt, die dritte Gruppe der historischen "Oldstyler" des Westernclubs Thiergarten, der 20 Jahre alt wird.Zur Geburtstagsfeier ist neben vielen Gästen Verbandsbürgermeister Hans-Dieter Dellwo, der Taufpate des Vereinsgeländes, geladen.Der Anlass ist die gemeinsame Einweihung des Geländes und des neuen Vereinshauses. Der Westernclub-Vorsitzende Thomas Rohde bedankt sich vor allem bei den Verantwortlichen der Verbandsgemeinde für die Unterstützung und bei den Vereinsmitgliedern fürs Herrichten des Vereinsgeländes und den Hausbau, für das sie zwei Jahre Freizeit opferten. Hans-Dieter Dellwo freut sich, dass der Westernclub nach schwierigen Gesprächen und Begegnungen mit Behörden eine Heimat gefunden hätte, in der Traditionen gepflegt und Kindheitsträume gelebt werden können.Pastor Matthias Junk merkt an, dass bei Cowboys und Indianern die Technik mittels Mikrofon Einzug gehalten habe und er nicht per Rauchzeichen die Einsegnung vornehmen müsse. Er spricht das Segensgebet und segnet damit Saloon und Vereinsgelände ein. Das Ende der offiziellen Einweihung kündigten Böllerschüsse an. Die Geburtstagseinladung haben die Dorfvereine und viele befreundete Westernclubs angenommen. Aus Saarbrücken angereist kam Jens Kralapp. Er ahmt mit einem kleinen Freundeskreis die Rogers Rangers nach. Vorbild ist der schottische Major Rogers, Feldherr im siebenjährigen Krieg, den vor 250 Jahren Engländer und Franzosen ausfochten.Hartmut Schäfer und Arthur Pauly vom Red River Western-Club Dudweiler sind in ihrer Cowboy-Ausgehuniform gekommen, die ihrer amerikanischen Vorbilder zwischen 1770 und 1890 trugen, erschienen. Die beiden Saarländer Freunde lieben vor allem die Lager, die die "Oldstyler" zweimal im Jahr aufschlagen.

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