Frisch aus der Holzpresse

Die Pellets-Produktion in der Morbacher Energielandschaft hat begonnen. Die ersten handelsüblichen 15-Kilogramm-Säcke wurden in Wenigerath abgefüllt.

 In der Fabrik in Wenigerath können künftig bis zu 20 000 Tonnen Pellets pro Jahr produziert werden. Foto: Juwi

In der Fabrik in Wenigerath können künftig bis zu 20 000 Tonnen Pellets pro Jahr produziert werden. Foto: Juwi

Wenigerath. Nach sechs Monaten Bauzeit ist es soweit. Die ersten Säcke mit Holzpellets verlassen die Produktionsstätte in der Morbacher Energielandschaft. Nach Angaben von Pressesprecher Christian Hinsch von Juwi GmbH ist in der Bauphase "alles nach Plan gelaufen". Die 3,1 Millionen teure Anlage wird von der Juwi Beteiligungs GmbH und Co. Holzpelletieranlage Morbach KG betrieben. Das Rohmaterial für die Anlage stammt aus Morbach und Umgebung. Die Sägebetriebe aus dem Umland sollen die benötigten 57 500 Schütt raummeter Späne liefern. Christian Hinsch versucht die Menge anschaulich zu machen: "Das entspricht rund drei bis vier LKW-Ladungen pro Tag." Das derzeit angelieferte Material stamme vor allem vom Sturm Kyrill im Januar. Zunächst ist eine Jahresproduktion von 8000 Tonnen angepeilt. Die Gesamtkapazität beziffert man bei Juwi auf 20 000 Tonnen im Jahr. Nach Angabe von Projektleiter Torsten Schopbach handelt es sich in Wenigerath um die "weltweit ersten rein regenerativ hergestellten Produkte". Zur Trocknung wird die Abwärme einer benachbarten Biogasanlage genutzt. Mit dem neuen Hunsrücker Produkt soll der regionale Großhandel bedient werden, sagt Betriebsleiter Frank Brusius. Ein eigenes Silofahrzeug kann Endkunden beliefern. Ab Herbst sollen die Verbraucher die Möglichkeit haben, den umweltfreundlichen Energieträger vor Ort zu erwerben. Als Verkaufsbüro und Lager soll die ehemalige Bombenwartungshalle auf der Konversionsfläche dienen. An dem Standort in Wenigerath soll sich früher das größte Waffenlager der US-Armee in Westeuropa befunden haben. Die Firma Juwi GmbH ist auch selbst Kunde. Die erste Lieferung ging an den Standort Bolanden, Donnersbergkreis, wo Büros mit dem Brennstoff beheizt werden. Auch die nächsten Projekte in der Energielandschaft machen Fortschritte. Noch in diesem Jahr soll der Bereich Photovoltaik erweitert werden. "Wir wollen verschiedene Systeme testen, vor allem eines mit Modulen, die der Sonne folgen", sagt Hinsch weiter. Für das 15. und nach Angaben des Unternehmens mit 210 Metern größte Windrad der Welt läuft das Genehmigungsverfahren. Mit dem Bau soll Mitte 2008 begonnen werden.

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