Frühere Fehler immer noch präsent

HEIDENBURG. (urs) Teils ist es das Schreckgespenst Landzusammenlegung, teils haben die Vorbehalte gegen eine Bodenordnung in Heidenburg aber auch einfach emotionale Gründe. Dem Mehrheitswunsch der Heidenburger Bürger folgend, hat sich der Rat nun dagegen ausgesprochen.

Mit einem deutlichen Nein lehnt Heidenburg ein Bodenordnungsverfahren für die Gemeinde ab. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat die Anregung des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel bei einer Enthaltung verworfen. Zumindest, so Ortsbürgermeister Dietmar Jäger, "bis auf weiteres", so dass in den nächsten Jahren kaum mit einer erneuten Beratung in dieser Sache zu rechnen sei. Vorausgegangen war eine erste Information der Räte durch Mitarbeiter des DLR sowie eine Einwohnerinformationsveranstaltung vor wenigen Tagen. Bei dieser hat sich laut Orstbürgermeister Dietmar Jäger gezeigt, dass "die überwiegende Mehrheit" der Bürger keine Notwendigkeit für ein solches Verfahren sieht. Die Bedenken resultieren teils noch aus früheren Erfahrungen mit der Landzusammenlegung, bei der es wohl zu Ungerechtigkeiten gekommen sein. Teils fragten sich die Leute aber einfach nur, warum sie das tun sollten und was der Einzelne davon habe. Hinzu komme der emotionale Aspekt, dass ein Baum oder ein Grundstück für den Eigentümer mit Erinnerungen behaftet sei. Mit seinem Nein sei der Rat daher dem Mehrheitswunsch gefolgt. Dennoch wird sich laut Jäger einiges um den Ort herum verändern. So werde eine Reduzierung von Nebenwegen überprüft. Zum einen als Arbeitserleichterung für die Landwirtschaft, zum anderen mit Blick auf den Tourismus. Aus diesem Grund werde auch das Wanderwegekonzept mit dem auf Stefan Andres zielenden Themenwanderweg weiter entwickelt. Auch ohne eine Bodenordnung seien in Heidenburg schon viele Dinge in Angriff genommen worden, so Jäger. Zuvor hatte Forstamtsleiter Hans-Jürgen Wagner den Rat über die Forstreform informiert und über die landesweite Einführung eines Technischen Produktionsleiters (TPL) in den Forstämtern. In einer seiner nächsten Sitzungen wird das Gremium darüber zu beraten haben, ob sich Heidenburg damit anfreunden kann. Als "total gut" bezeichnet Jäger den aktuellen Forsthaushalt. Statt der ursprünglich erwarteten 1000 Euro Plus schließe das Jahr 2005 mit fast 26 000 Euro Plus ab. Bleibt abzuwarten, wie sich das laut Plan für 2006 zu erwartende Plus von 4500 Euro verändern wird.

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