Furcht vor Provisorium

Noch in diesem Jahr wird der Schulstandort Merscheid aufgegeben. In der Grundschule Haag wird es vorübergehend ganz schön eng. Der Mehrzweckraum wird zum Unterrichtsraum. Doch den benötigen die Haager für Familienfeiern.

Haag. Vom 1. August an sollen alle Grundschulkinder aus Haag, Merscheid, Heinzerath und Elzerath in die Schule nach Haag gehen. Doch die ist zu klein. Bis ein Container aufgestellt oder gar ein Anbau fertig ist, wird der Mehrzweckraum der Turnhalle ein Teil der Schule. Das aber ist der einzige Saal im Ort, wo Familienfeiern stattfinden können.Kein Platz für Familienfeiern

"Wer räumt hier jedes Mal alles raus und wieder rein?", fragen Ortsvorsteher Norbert Schemer und seine Räte in Haag. Ihre Befürchtung: Nichts ist haltbarer als ein Provisorium.Gerade für Feiern, beispielsweise nach Beerdigungen auf dem benachbarten Friedhof, ist der Saal wichtig, denn nirgendwo sonst gibt es im Ort einen Raum mit vergleichbarer Größe. "Der Raum muss in unserem Ortsbezirk uneingeschränkt zur Verfügung stehen", verlangt der Ortsbeirat.Eine Zwischenlösung mit einem Container, in dem Unterricht stattfinden kann, wird begrüßt, aber nur, wenn dieser hinter der Turnhalle steht, von wo er auch gut zu erreichen wäre. In einem einstimmigen Beschluss fordert der Haager Ortsbeirat die Gemeinde Morbach auf, so bald wie möglich für einen Container zu sorgen, denn der Mehrzweckraum dürfe nicht dauerhaft als Klassenraum genutzt werden.Die Gemeinde prüft nach Auskunft von Klaus-Peter Gören vom Schulamt derzeit die Aufstellung eines Containers als Alternative zur Nutzung des Mehrzweckraumes. Wann mit einem Anbau begonnen wird, steht nach Auskunft von Alfons Gorges vom Bauamt noch nicht fest: "Es wird noch nach Zuschussgebern gesucht." In einem weiteren Tagesordnungspunkt informierte Revierförster Karl-Heinz Bernardy über das abgelaufene Forstjahr und die geplanten Arbeiten in 2008. Im Ortsbezirk Haag sollen mit Großmaschinen rund 3000 Festmeter Holz geerntet werden. Regulierend wird in den Bestand eingegriffen. Bäume werden nicht mehr in Reih' und Glied gepflanzt, sondern ungeordnet, so wie die Natur das auch tut. Dadurch und verschiedene andere Maßnahmen soll mehr Wertholz statt Brennholz heranwachsen. Forst rechnet mit Überschuss

Mit verschiedenen Techniken wird gegen Wildschäden vorgegangen. Schutzspritzungen sollen gegen den Befall durch den Rüsselkäfer helfen. Beim Käferbefall warnt er: "Die können auch noch mit Verzögerung Ärger machen." Im Gemeindeforst Morbach wird mit einem Überschuss von 64 000 Euro gerechnet, aber nur wenn Marktpreise, Stürme, Wild und Käfer keinen Strich durch die Rechnung machen. "Bei den jüngsten Stürmen hatten wir sehr viel Glück", macht Bernardy deutlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort