Gästeschwund im Staden

Ein schlechter Sommer war es für alle Freibäder. Beim Naturbad im Staden kamen allerdings noch Probleme mit der Wasserqualität und deren Folgen hinzu. Darum fällt die Besucherbilanz dort noch düsterer aus als anderswo.

Idar-Oberstein. (jst) Ein kühler, regnerischer Sommer und mehrfache Schließungen wegen des Auftretens von Pseudomonas-Bakterien haben im Naturbad Staden zu einem erheblichen Rückgang der Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr geführt. Kamen im vergangenen Jahr an 93 Öffnungstagen mehr als 28 000 Badegäste, so waren es in dieser Saison an bislang rund 50 Badetagen nur etwa 6500 Besucher. Der Durchschnitt pro Öffnungstag sank mithin von 304 auf 128 Gäste - ein dramatischer Rückgang um fast 60 Prozent. Die Gründe dafür, so ist auch der städtische Beigeordnete und zuständige Dezernent Friedrich Marx überzeugt, ist nicht allein in dem schlechtem Wetter zu suchen, das in den Bademonaten Juni und Juli niedrigere Temperaturen und vier- bis fünfmal so hohe Niederschlagsmengen wie im vergangenen Jahr bescherte. "Die öffentliche Diskussion um das Naturbad hat wesentlich dazu beigetragen", erklärte Marx."Auch an heißen Tagen, an denen andere Schwimmbäder voll waren, hatten wir erheblich weniger Besucher zu verzeichnen." Dazu gehörten, so Marx, neben dem Bakterienbefall auch die Einschränkungen für die Badegäste, insbesondere bei Kleinkindern, die dazu dienten, den Schadstoffeintrag in das Wasser zu reduzieren. Allerdings sieht der Beigeordnete auch mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft. "Wir haben uns viel Mühe und Arbeit gemacht, um die Situation zu verbessern", erläutert er. Noch in diesem Jahr solle nach Beendigung der Badesaison das Problem der Trübungen im Niedrigwasserbereich angegangen werden. "Wir haben uns in den vergangenen Monaten bei fast allen deutschen Sandherstellern und auch bei vielen vergleichbaren Bädern nach anderen Sandsorten umgeschaut, mit denen man das Problem der Wassertrübung vermeiden kann. Es gibt aber offensichtlich keine Sandsorte, mit der sich eine Trübung ausschließen lässt." Als Alternative wird nun eine Betonierung des Flachwasserbereiches favorisiert. "Auf jeden Fall wir der Sand rauskommen und ein anderer Belag verwendet", erklärt Marx. "Ich gehe davon aus, dass wir das in diesem Jahr noch umgestalten." In Hinsicht auf das Pseudomonas-Problem ist Marx zuversichtlich: "Die Erfahrungen auch aus anderen Bädern haben gezeigt, dass sich die Pflanzenkläranlage erst mal einspielen muss." Und: "Zudem wissen auch wir mit zunehmender Betriebserfahrung immer besser, wie man das Bad reguliert."

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