Ganz wie im Western-Film

Eine Reithalle und Stallungen, versteckt zwischen Wald und Wiesen: Hier züchtet Familie Kunz aus Baumholder ihre American Quarter Horses. Bestes Pferd im Stall ist der weltbekannte Zuchthengst "Pauli O Lena".

 Verena Kunz mit Tochter hoch zu Ross. Foto: Reiner Drumm

Verena Kunz mit Tochter hoch zu Ross. Foto: Reiner Drumm

Baumholder. (jg) American Quarter Horses sind die große Leidenschaft von Verena Kunz. Auf ihrem Gelände zwischen der Westrich-Metropole und dem Truppenübungsplatz tummeln sich mehr als 30 Pferde, darunter der gefragte Zuchthengst "Pauli O Lena".Der 1991 geborene Hengst mit braun schimmerndem Fell zählt zur ersten Garde seiner Rasse und hat bis heute mehr als 300 Nachkommen gezeugt. Auf Turnieren in den USA, "Pauli O Lenas" Heimatland, hat seine direkte Nachzucht Preisgelder von 170 000 US-Dollar gewonnen. American Quarter Horses werden vor allem im "Reining"-Sport eingesetzt, einer Art Dressur des Westernreitens. Die Pferde müssen bestimmte Bewegungen und Abläufe perfekt beherrschen.In der Reithalle stellt der anmutige Hengst unter der Regie von Verena Kunz sein Können unter Beweis. Beim "Spinning" dreht sich das Pferd schnell, aber möglichst sauber auf den Hinterbeinen stehend. Beim "Stop" bremst das Pferd aus vollem Lauf auf den Hinterbeinen, ganz wie im Western-Film."Pauli O Lena" erledigt seine Aufgaben sicher, präzise und anmutig. Der erfahrene Hengst muss sich heute nicht mehr auf Turnieren beweisen. In der Quarter-Horse-Szene ist sein Name ein fester Begriff; seine Gene garantieren beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere."Quarter Horses sind die schnellsten Pferde auf der Viertelmeile", erläutert Verena Kunz die Herkunft des Namens. Die zahlenmäßig weltgrößte Rasse entstand aus der Kreuzung von Pferden spanischer Einwanderer und nordamerikanischen Prärie-Vollblütern und fällt vor allem durch die markanten, muskulösen Vorderläufe ins Auge. "Wir haben mit zwei Pferden angefangen", erklärt die Mutter von zwei Kindern. Nach und nach kamen dann immer mehr hinzu. Zu ihrem ersten Pferd habe sie ihren Mann Bernd "kostenlos dazubekommen", scherzt die 23-Jährige. "Wir machen hier alles selbst. Es ist zwar ein Haufen Arbeit, aber es macht riesigen Spaß. Außerdem bekommen wir regelmäßig Hilfe aus der Familie." Auch Tochter Hannah Sofie und Sohn Julian Elias sind schon verrückt nach den Rössern. Neben ihrem Job bei der US-Armee ist die begeisterte Reiterin dabei, sich eine Event- und Marketingagentur aufzubauen. In naher Zukunft sollen neben der Baumholdererin auch Profis aus aller Welt Kurse im Umgang mit den Quarter Horses geben.

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