Gelassen durch den Regen

MORBACH/THALFANG. (lei) Unter dem Motto: Mitgehen und Mut machen stand der 16. Hungermarsch der Region Kleinich-Longkamp-Morbach-Thalfang. Die Bilanz: 130 Mutmacher hatten mehr als 6000 Euro im Gepäck.

Pfarrer Florian Brödner erläuterte im Eröffnungsgottesdienst in der Kirche in Malborn, worum es bei diesen Märschen geht: "Wir sind alle Schwestern und Brüder, 1,3 Milliarden Menschen müssen mit weniger als einem Euro pro Tag auskommen. Damit sich das ändert, darum sind wir hier." Hunger, Aids, Sklaverei, Mädchenhandel, dass sind Steine einer Mauer, die diese Menschen von einem würdigen Leben trennt, führte er aus. Wir wollen eine Mauer gegen diese Grausamkeiten bauen, eine Mauer aus Liebe und Solidarität. Peter Brucker, Initiator der Märsche, stellte die Projekte vor, die mit diesem Marsch unterstützt werden: ein Lepra Projekt in Indien, ein Kinderkrankenhaus in Tansania und eine Entbindungsstation in Mali. Wichtig sei, betonte er, dass der Erlös ohne Abzüge direkt den Projekten zufließe. Jeder der hier spendet, hilft unmittelbar Notleidenden Menschen. Nach einem Lied des Dekanatschores Morbach, der den Gottesdienst mit gestaltete, ging es los. Angeführt vom Wanderwegewart Wolfgang Junk, setzte sich die Gruppe Richtung Dhronecken in Bewegung. Der Himmel bewölkt, kalter Wind um die Nase und mehr als 6000 Euro im Gepäck wanderte die Gruppe durch die malerische Landschaft. Nach einer Stunde waren sechs Kilometer geschafft und die Gruppe in Burtscheid angekommen.Glockenläuten in jedem Ort

Beim Einzug in den Ort, wie auch in Dhronecken, läuteten die Glocken. Das sei Tradition, sagte Peter Brucker, der verstorbene Pfarrer Hilgert aus Thalfang habe das angeregt. Fleißige Helfer versorgten die Wanderer mit heißem Tee. Weiter ging es Richtung Thalfang. Der Wind wurde stärker und Regen setzte ein. "Na ja, das ist ja schließlich ein Hungermarsch und kein Spaziergang", war der Kommentar zum Wetterumschwung. Nach einer weiteren Stunde fand die Gruppe sich in der evangelischen Kirche Thalfang zu einer musikalischen Meditation ein. Zu hören war ein Stück von Sabrina Setlur: "Ich will sehen, wie sie nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten. Das will ich sehen, das will ich sehen. Ich will sehen, wie die Sanftmütigen die Erde besitzen". "Diese Sätze, die aus dem Buch Jesaja und der Offenbarung des Johannes stammen, drücken aus, welche Hoffnung wir mit dieser Aktion verbinden", sagten viele der Teilnehmer. Peter Brucker verkündete schließlich, wie viel Geld erwandert wurde: mehr als 6000 Euro. Mancher war überrascht über die Höhe und Daniel aus Longkamp sagte erstaunt: "Die Kasse ist doch gar nicht so groß gewesen." Gut gelaunt ging es in die Bürgerhalle, wo die Kochgruppe Philippi die Teilnehmer mit einer kräftigen Suppe erwartete. Um halb drei brachte ein Bus die Wanderer nach Malborn zurück und das, wie jedes Jahr, kostenlos. Wer noch spenden möchte, kann dies unter dem Stichwort Hungermarsch, Peter Brucker, Konto 10031474 SK Mittelmosel tun.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort