Gemeinde will Wetterstation kaufen

DEUSELBACH. Groß investieren wird Deuselbach 2007 nicht. Doch dafür erwirbt die Gemeinde eine besondere Immobilie und kann dank sparsamer Haushaltung und satten Gewerbesteuermehreinnahmen einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen.

Die gute Nachricht verkündet Ortsbürgermeister Reinhard Manz vorneweg: "Wir haben wieder einen ausgeglichenen Haushalt." Darüber hinaus gelingt der Gemeinde 2007 sogar das Kunststück, die Defizite der Vorjahre mit ausgleichen zu können. Zu danken ist das den gestiegenen Einnahmen. So rechnet Deuselbach im Vergleich zum Vorjahres-Plan mit einem Gewerbesteuer-Plus von 30 000 Euro. Damit könnte die Gemeinde sogar doppelt so viel wie im Jahr 2005 verbuchen. Auch die Einkommensteuer zieht an. Nach der kleinen Vorjahres-Talfahrt werden 63 300 Euro erwartet - fast 7000 Euro mehr als 2006. Gleichzeitig bleiben die an Kreis und Verbandsgemeinde abzuführenden Umlagen relativ unverändert, so dass die Mehreinnahmen bleiben. Ausbau der Ortsdurchfahrt rückt näher

Daher sieht sich die Gemeinde auch nicht in der Pflicht, die Bürger mit höheren Gebühren oder Steuerhebesätzen zu belasten. Auch im "Haus des Gastes" bleibt laut Manz alles wie bisher. Der Kreis kritisiere zwar, dass höhere Einnahmen möglich seien. Doch mit einem soliden Haushalt im Rücken kann der Ortschef eine eigene Linie vertreten: "Ich sehe das nicht so, dass die Ortsvereine noch bezahlen sollen, wenn sie hier rein gehen." Allmählich rückt auch der seit Jahren erhoffte Ausbau der Ortsdurchfahrt in etwas greifbarere Nähe. Zwar ist Deuselbach mit einer Teilsstrecke in Richtung Riedenburg sowie den beiden Zufahrten zur Erbeskopf-Landesstraße erst für das Kreisstraßenbau 2009 oder 2010 vorgesehen. Doch im nächsten Jahr könne immerhin schon mal die entsprechende Vorplanung in die Wege geleitet werden. In den gerade mal 25 000 Euro des Vermögenshaushalt verbirgt sich ein für den Ort bedeutsames Objekt. Der Gemeinderat hat zugestimmt, für rund 13 000 Euro die ehemalige Wetterstation und die 2004 eingestellte Messstelle des Umweltbundesamtes zu kaufen. Auf diese Weise lässt sich der Ort das Heft nicht aus der Hand nehmen, was mit Gebäude und Gelände geschehen soll. Laut Manz gibt es sogar bereits einen Interessenten, der dort eine Schule für Blindenhunde einrichten möchte. Themenwanderweg ist geplant

2008 will die Gemeinde dann ins "Haus des Gastes" investieren sowie im Rahmen des Bodenordnungsverfahrens einen Themenwanderweg "Auf dem Erbeskopf" realisieren. Hilscheid hat laut Manz bereits sein Einverständnis für das Gemarkungsgrenzen überschreitende Projekt erteilt. In Thalfang werde demnächst darüber beraten. Die Teilnehmer des mit 90 Prozent geförderten Verfahrens wird der Wanderweg laut Manz allerdings nicht belasten. Dieses Projekt gehe natürlich zu Lasten der Gemeinde. Der Verwaltungshaushalt summiert sich in Einnamen und Ausgaben auf 323 600 Euro. Ein kleiner Negativ-Punkt des Haushalts ist die sinkende Umlage für die Grundschule Thalfang. Auf der einen Seite sei es gut, wenn Umlagen sinken, so Manz. Doch in diesem Fall resultiere das leider aus den rückläufigen Kinderzahlen, was für das Dorf gar nicht gut sei. Dafür drücken die Gemeinde kaum langfristige Schulden. Aktuell belaufen sich diese auf 22 000 Euro.

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