Gemeinsames Projekt

Mit der Auftragsvergabe für die Verbindung der Trinkwassernetze Thalfang und Hermeskeil fällt der Startschuss für ein Projekt, das nicht unumstritten ist.

Thalfang. Am morgigen Mittwoch vergibt der Verbandsgemeinderat diverse Aufträge der Werke. So unter anderem die Vergabe der Verlegung einer Trinkwassertransportleitung zur Herstellung eines überörtlichen "Trinkwasserverbundes" (der TV berichtete). Das gemeinschaftliche Projekt der Verbandsgemeinden (VG) Hermeskeil und Thalfang zielt mit dem überörtlichen Anschluss der beiden Wasserversorgungsnetze auf eine größtmögliche Trinkwassersicherheit ab.Vorgesehen ist die Verbindung der Hochbehälter Thiergarten und Malborn sowie wegen der Nähe zum Industriegebiet Grafenwald ein "Lückenschluss" zum Trinkwassernetz der VG Hermeskeil. Die neue Wasserleitung wird von den Aussiedlerhöfen Petersberg (auf Höhe der B327-Abzweigung nach Thiergarten) über die St. Nikolaus Quelle bis in die Ortslage von Malborn verlegt.Dank der Topografie braucht es für den Transport des Trinkwassers zwischen Hermeskeil und dem Hochbehälter Thalfang lediglich im Röderbachtal ein Pumpwerk. Von dort kann Wasser in beide Richtungen gepumpt werden. Außerdem soll auch das bisher ungenutzt in den Röderbach abfließende Wasser der Quellen "Dhronecken" und "Rübenborn alt" in den Hochbehälter gepumpt werden.Die Kosten für mit Landesmitteln geförderte Vorhaben belaufen sich auf etwa 1,2 Millionen Euro, wovon 300 000 Euro für die Pumpstation anfallen. Trotz dieser Summe ist das Projekt, das bis 2010 fertig sein soll, für die Werke nicht ungewöhnlich. Das Besondere daran ist laut dem Thalfanger Werkleiter Edwin Maßmann lediglich, "dass wir das gemeinsam mit der VG Hermeskeil angehen". Jeder bringe seine Erfahrung mit ein.Die Sorgen von Bürgern wegen der auf dem Gelände einer Tongrube in Nonnweiler-Mariahütte geplanten Sondermülldeponie sieht Maßmann als unbegründet. "Wasser läuft nicht den Berg hoch", begründet er. In der VG Thalfang müsse sich keiner sorgen um die Qualität des Trinkwassers: "Wir schließen ja nicht an die Trinkwasser-Talsperre Nonnweiler an, sondern an das bestehende Trinkwasserversorgungsnetz von Hermeskeil."Werkleiter zerstreuen Befürchtungen

Auch Maßmanns dortiger Kollege Andreas Schmitt steht hinter dem Projekt. "Wenn das Trinkwasser mal knapp ist, könnte von Hermeskeil aus substituiert werden, weil die Talsperre als großes Wasserreservoire dahinter steht."Grundstückseigentümer, die für die Arbeiten ihre Zustimmung geben müssen, stehen dem Projekt dennoch skeptisch gegenüber. Ansgar Brück aus Malborn hat den Werken mitgeteilt, dass seine Grundstücke dafür nicht zur Verfügung stehen. Die Notwendigkeit der Wasserleitung könne er nicht ganz erkennen. Zudem sei er seitens der Werke seit Jahren ungerecht veranlagt, und die jüngste Abwassergebührenerhöhung sei besonders extrem ausgefallen. Die Leitung wird Brück aber nicht verhindern. Laut Maßmann wurden vor der endgültigen Planung mehrere mögliche Trassen geprüft. Die Entscheidung für eine davon sei erst gefallen, als alles klar gewesen sei. Die öffentlich-rechtlichen Genehmigungen hätten zu dem Zeitpunkt ebenso vorgelegen wie die Zustimmung privater Eigentümer.

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