Glühwein, Met und Stockbrot

MORBACH. Während Nikolaus und Knecht Ruprecht beim Morbacher Weihnachtsmarkt ihre Gaben verteilen, decken sich die Besucher drum herum mit "Schwänzchesmarkt"-Waren ein.

Es scheint ein wenig ruhiger als sonst zu sein. Zumindest am Vormittag lassen die Besucher des Morbacher Weihnachtsmarktes auf sich warten. Doch gegen Mittag, als die Sonne durchblinzelt, drängen die Menschen allmählich ins Zentrum. Sie werden angelockt von den Weihnachtsliedern, die seit elf Uhr erklingen. Erst sind es die Musiker der Realschule, die für Stimmung sorgen. Später spielt das Blechbläser-Ensemble "That's Brass" auf der Bühne am Bistro "4Witz" auf.Kittelschürze vom "Schwänzchesmarkt"

Wen die Ohren im allgemeinen Trubel im Stich lassen, der kann auf sein Näschen vertrauen. Denn auch der Duft von frisch gebackenen Waffeln und dampfendem Glühwein führt zum Ziel. Doch der Weg zu den Weihnachtshütten am Unteren Markt führt für den einen oder anderen über Umwege. Schließlich gilt es zuvor den Gürtel aus Ständen zu durchbrechen, der rings um das weihnachtliche Geschehen verläuft. Der traditionelle "Schwänzchesmarkt" wartet nämlich mit mehr auf als mit warmen Socken und wollenem Unterzeug. Zwischen den Ständen verführen hausgemachter Met und selbst geröstetes Stockbrot zum Kosten.

Dank der gewissen räumlichen Trennung harmonieren der Weihnachtsmarkt des Gewerbe- und Verkehrsvereins Morbach und der "Schwänzchesmarkt" der Gemeinde gut. Während Nikolaus und Knecht Ruprecht am Markt ihre Runden drehen, um mit Gaben aus ihrem Handwägelchen die Kinder zu erfreuen, bummeln die Menschen drum herum über den "Schwänzchesmarkt".

Der Krammarkt hat seinen Ursprung in der vorweihnachtlichen Schlachtzeit, wie Klaus Kunze weiß.

Heutige Kunden haben damit aber weniger am Hut: "Die Schwiegermutter musste eine neue Kittelschürze haben", sagt ein Besucher auf die Frage, was ihn hergeführt hat. Für Raimund Junk sind die Weihnachtshütten das Schönste am Morbacher Wintermarkttreiben. Alle machten sich immer sehr viel Mühe, um sie ansprechend zu dekorieren. "Die Hüttchen müssen dabei sein - das gehört einfach dazu", meint der Schönberger.

Der Morbacher Weihnachtsmarkt sei wirklich sehr schön, lobt Heinz Später, der mit seiner Familie immer extra am zweiten Advent aus Neuss zum Verwandtenbesuch anreist. Gisela Jansen aus Monschau begrüßt, dass sich das Angebot nicht auf Glühwein und Essen beschränkt. Die Stippvisite mit Töchterchen Carolin, Martha Bongard und Marina Rader habe sich anlässlich eines Besuches in Bruchweiler angeboten.

Schade nur, dass der Wettergott, dieses Jahr etwas ungnädig, die Marktbesucher nicht mit Schneeflocken, sondern zeitweise mit Nieselregen bedacht hat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort