"Ich habe noch nie so viele 30-Jährige geehrt", sagte der Vorsitzende des größten Kreismusikverbandes im Lande, Ewald Tonner. Bevor er dies tat, zeigte er den Stellenwert einer der ältesten Musikvereinigungen in der Region auf. Seit 1900 ist der Hunsrücker Klangkörper fester Bestandteil des dörflichen Lebens und aus dem kulturellen Gemeinschaftsleben in Heinzerath, Elzerath und Merscheid nicht mehr wegzudenken. Die musikalischen Leistungen wurden kontinuierlich aufgebaut, obwohl der musikalische Weg nicht immer einfach war. Kriegs- und Nachkriegswirren brachten die Musik zum Erliegen. Doch Persönlichkeiten wie Dirigent Ewald Rummel schafften es, die Musikkapelle wieder mit Leben zu erfüllen. Nachwuchsmangel zwang die beiden Musikvereine Merscheid und Heinzerath-Elzerath 1963 dann dazu, sich zusammenzuschließen. "Das war eine gute Entscheidung", sagte Tonner. Die vielen Jugendlichen - 24 von 51 Musikanten sind unter 27 Jahre - belegen, dass der Vorstand die Zeichen der Zeit erkannt hat und in die Jugend investiert. "Hier befindet sich die Jugendarbeit in guten Händen", lobte der Funktionär die Arbeit von Timo Künzer. Mit dem Dank an die Verantwortlichen des Vereins und das Publikum, ohne das kein Verein bestehen könne, weil der Beifall der Lohn für jeden Amateurmusiker sei, schloss Ewald Tonner seinen theoretischen Teil und widmete sich der Praxis. Das Jugendehrenzeichen in Silber für fünfjährige Aktivität erhielten Michael Leim, Laura Leners und Eva Maria Braun. Zehn Jahre aktiv dabei sind Birgit Endres, Timo Künzer, Stefanie Marx sowie Melanie Rummel. Dafür wurden sie mit dem bronzenen Ehrenzeichen belohnt. Wer 20 Jahre musiziert, bekommt das Ehrenzeichen in Silber. Karl-Heinz Gorges und Joachim Reichert durften es entgegennehmen. Mindestens 30 Jahre lang Musikant zu sein, ist das Ziel eines jeden Aktiven der Musikvereinigung. Dafür holten sich Hans Diederichs, Werner Künzer, Matthias Schabbach, Leo Schemer, Ursula Schmitt, Andreas Schneider sowie Klaus Wirz jetzt das Ehrenzeichen in Gold ab. Für 20 Jahre Dirigat erhielt Erwin Wagner zum Abschluss die goldene Dirigentennadel mit Urkunde. Und weil seine Urkunde zum Dirigenten-Silberjubiläum aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen verlorenging, wurde sie bei dieser Gelegenheit gleich nachgereicht, so dass Wagner reich dekoriert den Familienabend verließ.