Grünes Schmuckstück

THALFANG. Die Betriebspläne für "Zwölfgemeindewald" und "Gemeinsame Bewirtschaftung Thalfang" sind für die kommenden zehn Jahre unter Dach und Fach.

Jährlich knapp 28 000 Euro soll der "Zwölfgemeindewald" dem Eigentümer Zweckverband in den nächsten zehn Jahren einbringen. Von ähnlichen Erträgen war das Forstamt Dhronecken auch bei dem 1995 vorgestellten Forst-Betriebsplan ausgegangen. Statt der damals prognostizierten 24 700 Euro konnten die zwölf Gemeinden jedoch pro Jahr gut 36 000 Euro aus ihrem Wald heraus holen. Das "Schmückstückchen Zwölfgemeindewald", so Landes-Einrichter Rudi Birtel, dürfte seinen Besitzern folglich auch in Zukunft verlässliche Einnahmen sichern. Das Plus des 350 Hektar großen Areals ist sein kompakter und daher optimal zu pflegender Bestand. Neben Fichten mit einem Anteil von 60 Prozent sorgen Kiefer (zehn Prozent), Buche und Eiche (je acht) sowie Douglasie (sechs) für eine gesunde Mischung. Ein weiterer Vorteil ist der solide Bestand von rund einem Drittel mehr als 100 Jahre alter Bäume. Der vorgesehene jährliche Einschlag soll, mit durchschnittlich 3110 Festmetern, leicht unter dem erwarteten Zuwachs bleiben. In dem weit größeren Areal der "Gemeinsamen Bewirtschaftung Thalfang" wird mit kleineren Zahlen kalkuliert. Schließlich erstrecken sich die 1100 Hektar über Flächen der Gemeinden Etgert, Gielert, Gräfendhron, Immert, Merschbach, Rorodt und Thalfang. Trotz der verstreuten Bestände, hauptsächlich Fichten (30 Prozent) und Eichen (26) sowie Buche (14) und Douglasie (zehn), will der Forst pro Jahr ein Plus von 8080 Euro erwirtschaften. Trendwende: Es wird mehr mit Holz geheizt

Dass diese Prognose ähnlich hoch überschritten werden könnte wie die vor zehn Jahren, wagt jedoch keiner zu hoffen. Damals war der Forst von 2500 Euro pro Jahr ausgegangen, hatte letztlich aber - dank des Booms von Fassholzeiche und des Chinageschäfts - das Zehnfache erzielen können. Aktuell besteht der Großteil des Holzvorrats zu fast 50 Prozent aus 40 bis 60 Jahre alten Bäumen. Dazwischen halten aber auch zehn Prozent arg betagter Exemplare die Stellung, die 140 Jahre und mehr auf dem Buckel haben. Holzernte und Zuwachs klaffen daher in den nächsten Jahren auseinander. "Die jungen Bestände schlagen im Vorrat voll ein, können aber nicht genutzt werden", erklärte Birtel. Dem geplanten jährlichen Einschlag von 3730 Festmetern steht ein Zuwachs von 5080 Festmetern gegenüber. Handlungsbedarf auf Grund starker Rotwildschäden besteht vor allem in Immert und Rorodt, wo das Gespräch mit dem Jagdpächter gesucht wird. Unberücksichtigt bei den Prognosen für "Zwölfgemeindewald" und "Gemeinsame Bewirtschaftung" sind unwägbare Risiken wie Windwurf oder Käferbefall. "In die Kugel schauen kann ich nicht", bat Forstamtsleiter Hans-Jürgen Wagner nach Begehungen beider Areale um Verständnis. Eine Prognose sei natürlich nur "zum heutigen Tag, zu heutigen Bedingungen" möglich. Er ist jedoch optimistisch, dass der Preisverfall auf dem Holzmarkt nicht weiter voran schreiten wird. Ein verheerender Windwurf im Ausland habe zum Beispiel bisher keine Negativ-Entwicklung nach sich gezogen. "Wir gehen davon aus, dass die Preise nicht noch weiter unterschritten werden wie in der Kalkulation angenommen." Gleichzeitig macht sich direkt vor der Tür eine positive Trendwende bemerkbar: Wegen des hohen Heizölpreises, werde wieder mehr mit Holz geheizt, berichtete Revierleiter Jürgen Schmidt. Die Menge des nicht verwertbaren Holzes sei momentan daher niedrig.

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