Gute Witze altern nicht

BREIT. (jolo) Breit machte zum 50. Mal seinem Ruf als Karnevals-Hochburg alle Ehre. Edgar Jung feiert Premiere als Sitzungspräsident.

"Denn hier wird erst die Fastnacht zur Fastnacht gemacht…", heißt der Refrain des Breiter Narrenliedes, der auch in der 50. Session angestimmt wurde. Edgar Jung steuerte bei seiner Präsidenten-Premiere das Narrenschiff sicher durch die hoch aufschäumenden Stimmungswogen des Abends. Und das Sehlemer Duo "Moonlight" sorgte für passende Musik. Mit der ureigenen Art, die ihn als Büttenclown berühmt gemacht hat, begrüßte Jung das Narrenvolk: "Datt Programm steht uff feste Bähnen, ihr wird begeistert sein wie jed Joahr, das will ich wohl mähnen." Eröffnet wurde die Fosicht von den vier weiblichen aus drei Dörfern kommenden "Hochwaldlerchen", die singend die Akteure ankündigten. Klaatsch (Adelheid Auler aus Neunkirchen) und Traatsch (Günther Klassen) sind seit 20 Jahren fester Bestandteil der Breiter Saalfastnacht. Die beiden hatten gehört, dass nach Lückenburg eine Familie mit 15 Kindern gezogen sei. Da die Mutter taubstumm sei, so Tratsch, könne man sehen, was ein Mann schafft, wenn die Frau nicht immer dazwischen quatscht. Es folgte die Krankmeldung des Nachwuchskünstlers Michael Jung. Beim 50. Sitzungs-Geburtstag, wie immer unter der Regie der Breiter Feuerwehr, holte man noch einmal alte Vorträge aus der Schublade, mischte sie neu, und trug sie zusammen mit neuen Sketchen und Liedern vor. So kramte Verkleidungskünstler Hermann Barten seine 1994 geschriebenen Zeilen hervor, in denen es um die lausigen Zeiten eines geizigen Familienvaters geht. Er wurde bei seinem Vortrag wie vor zehn Jahren oftmals von Gelächter unterbrochen. Aus Alt mach Neu sagten sich auch Petra Paulus und Elke Welter. Das 1992 erstmals vorgetragene Zwiegespräch "Dä Pärpel", beim dem es um einen Regenschirm geht, kam ähnlich gut an wie beim ersten Mal. Im Tarnanzug zogen Dominik Alt und Marc Nisius Parallelen zwischen Terrorismus zum Tourismus: Sie besetzten unter Decknamen "Operation Vollpension" mit gepanzertem Bierbauch und Kampf-Bikinis Liegestühle. Nach dem Steuersong, bei dem Edgar Jung die Schrödermaske aufsetzte, und dem Sketch im Café Mozart, den Pauline Schu-Schätter, Diana Hard und Tina Nisius vortrugen, leiteten der stadtbekannte Filou (Martin Paulus), ein einer unfreiwilligen Aufzugsfahrt ausgesetzter "Dachdecker" (Hermann Barten) sowie die jungen Tenöre Manfred Schiffels (Immert), Marc Nisius sowie Gerhard Paulus aus Kenn in die Pause über. Nach der Auszeit öffneten "echte Fründe" (mit Rainer Kaufmann war ein Hädeborja Flappes dabei) die Kriegskasse, schnupperte ein Bauer (Markus Jung) Stadtluft und die "Hochwald-Bazis" ließen Bier regnen. Seit 50 Jahren hat Ortsbürgermeister Günther Klassen seinen Stammplatz als "Zeitungsmann" in der Bütt. Auch diesmal kamen seine Glossen aus dem Dorf gut an. Die Profis von der Eierquell machten mit ihrem Sprechgesang Geschmack auf noch mehr Komik. Die gab es beim Männerballett. Das zierliche Herrenquartett tanzte nach der Melodie von "Schwanensee". Edgar Jungs Schröder-Brand-Playback und das ein kleines Dorf im Hunsrück besingende Finallied steigerten die Stimmung noch zusätzlich. Die nächste Sitzung in Breit ist am Samstag um 20.11 Uhr.

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