Händler kleben Schaufenster zu

Idarer Geschäftsleute wollen nicht mehr tatenlos zusehen, wie die Fußgängerzone ins Abseits gerät. Für Samstag und Sonntag, 9. und 10. August, haben sie eine Protestaktion geplant.

Idar-Oberstein. (kuk) Auf Initiative des Arbeitskreises Idar werden am Samstag ab 13 Uhr etliche Einzelhändler in der Fußgängerzone die Schaufenster ihrer Geschäfte zukleben. "Das ist ein Hilferuf, mit dem wir Politiker und Bürger aufrütteln wollen", verdeutlicht Volker Becker vom Schuhhaus Emert den Charakter dieser vom Arbeitskreis Idar initiierten und vorbereiteten Aktion. Die Unternehmer wünschen sich eine funktionierende Innenstadt mit einladenden Geschäften und florierender Gastronomie, wie es in einem Konzeptpapier heißt. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Leerstände, Vandalismus und Kriminalität prägen aus Sicht der Einzelhändler die Situation - eine Entwicklung, "die sich seit vielen Jahren angekündigt hat".

"Wir müssen ein Zeichen setzen. Es muss etwas passieren", betont Jürgen Schneider, der in Idar ein Steuerbüro betreibt. Er erlebt hautnah mit, "wie ein Geschäft nach dem anderen den Boden unter den Füßen verliert".

Das liegt nach seiner Einschätzung vor allem daran, dass es seit dem Bau der Fußgängerzone keine Laufkundschaft mehr gibt. Zu den Forderungen des Arbeitskreises gehört deshalb auch eine probeweise Öffnung der Zone. Schneider hält zusätzlich einen Kreisverkehr am Alexanderplatz mit Zufahrt zur Hauptstraße für sinnvoll. So wäre wie früher ein Rundverkehr möglich.

Die Resonanz auf die angekündigte Schaufenster-Aktion ist laut Volker Becker bisher "überwiegend positiv". Die Händler aus der Fußgängerzone machen bis auf wenige Ausnahmen mit. Keineswegs wolle man damit dem Brunnenfest schaden. Der Arbeitskreis habe diesen Termin deswegen gewählt, weil man möglichst viele Menschen auf die Misere aufmerksam machen will. "Wir können nur gemeinsam etwas bewirken", ist Becker überzeugt.

Das sieht auch Oberbürgermeister Bruno Zimmer so: "Das Ziel ist positiv, die Aktion selbst halte ich aber für falsch."

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