Hannemann zählt auf die Jugend

BURTSCHEID. (urs) Dank des ihn unterstützenden Rates sowie anpackender Bürger sieht Olaf Hannemann den Aufgaben als Ortsbürgermeister von Burtscheid gelassen entgegen.

Es waren die Ratskollegen, die bei der Entscheidung von Olaf Hannemann den Ausschlag gaben. Hätten sie ihrem ersten Beigeordneten nicht ihre Unterstützung zugesichert, wäre er wohl kaum bereit gewesen, für das Amt des Ortsbürgermeisters von Burtscheid zu kandidieren. Denn Zeit hat der seit 1998 selbstständige Schreiner, der mit der Montage von Fenstern und Türen vorwiegend in der Umgebung tätig ist, eigentlich keine. Andererseits sind die Kinder, der 20-jährige Sohn und die Tochter mit 15 dem Elternhaus fast schon entwachsen. Und weit und breit war kein anderer Nachfolger für Friedhelm Fetzer in Sicht, dessen Entschluss, nicht mehr zu kandidieren, fest stand. Heute sieht Hannemann den künftigen Aufgaben optimistisch entgegen, kann er doch auf die Unterstützung des Gemeinderates zählen, der bis auf ein Mitglied der gleiche ist wie vor der Wahl. Vordringliches Projekt der Gemeinde ist der Umbau des Bürgerhauses: " Wir sind im Dorferneuerungsprojekt, das wollen wir durchziehen." Gleichzeitig beabsichtigt die Gemeinde die Umgestaltung des Dorfplatzes, dem "Dreh- und Angelpunkt" des Dorfes. Bei der Gestaltung rund um den Spielplatz haben vor allem viele Jugendliche spontan geholfen. "Wenn man hier was schafft, braucht man nicht viel zu reden - die Leute packen an", weiß Hannemann aus Erfahrung.Ziel der beiden Vorhaben Gemeindehaus und Dorfplatz ist, dass die Jugend im Dorf bleibt. Aus dem gleichen Grund sei wichtig, das Vereinsleben, das sich in Burtscheid auf die Feuerwehr beschränkt, aufrecht zu erhalten. Die Pflege von Kameradschaft und des guten Verhältnisses "von Alt und Jung" liegen Hannemann daher am Herzen. Das Miteinander von Senioren und Jugend klappe gut, dennoch sei Burtscheid ein "überaltertes" Dorf: "Wir haben viele Bürger, die über 80 sind." In den vergangenen Jahren hätten sich die Jüngeren bei der Wohnortwahl oft am Arbeitsplatz in Trier oder Hermeskeil orientiert. Ein Trend, durch den Lücken in der dörflichen Alterstruktur entstünden und dem die Gemeindevertreter entgegen wirken wollen. "Wir hoffen, dass es in den nächsten Jahren wieder aufwärts geht", zeigt sich der neue Ortsbürgermeister optimistisch. Pluspunkte des 130-Einwohner-Ortes sieht der gebürtige Bäscher, der vor mehr als 20 Jahren nach Burtscheid einheiratete, gleich mehrere. Zum einen sei das Dorf "ein persönlicher, kleiner, kontaktfreudiger Ort". Zum anderen habe Burtscheid wegen der fehlenden Durchgangsstraße eine ruhige Lage. "Da sind wir ganz froh drum - die Leute hier wollen Ruhe und keinen Trubel", ist er überzeugt. Und mobil seien die Bürger ja trotzdem, da sie wegen der Arbeit ein Auto haben müssten. Wie stark das Amt des Ortsbürgermeisters seinen Tagesablauf künftig bestimmt, wird sich zeigen. Durch die Selbstständigkeit sei er zumindest etwas flexibler als ein Angestellter. Wenn Sitzung ist, müsse er eben schauen, früher zu Hause sein und dafür am folgenden Tag länger arbeiten.

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