Haumanns harte Worte

Auf Kritik stößt das Verhalten von Hans-Dieter Dellwo als Vorsteher des Zweckverbands Erbeskopf beim CDU-Fraktionsvorsitzenden und stellvertretenden Ute-Geschäftsführer Gereon Haumann. Der fürchtete einen erheblichen Image-Verlust für den Erbeskopf.

Erbeskopf/Thalfang. Wie könne man dieses Pfund nur aus der Hand geben, empörte sich Gereon Haumann, als er die Nachricht las, dass Hans-Dieter Dellwo wegen Eigenbedarfs in der Aufsichtsratssitzung der Hunsrück-Touristik auf den Sitz der Regionalagentur am Erbeskopf verzichtet hatte (der TV berichtete). Ironisch fragte er gegenüber dem TV, ob man als Ausgleich dafür den Sitz der Deutschen Zentrale für Tourismus bekomme oder zumindest den Sitz der Rheinland-Pfalz Touristik. Das sei die "größte Fehl-Entscheidung der vergangenen zehn Jahre", ärgerte sich der CDU-Fraktionsvorsitzende im Thalfanger Verbandsgemeinderat und stellvertretender Vorsitzender der Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf (Ute). Dass künftig die zahlreichen Briefe der Hunsrück-Touristik nicht mehr mit der Deuselbacher Adresse, sondern mit einer vom Flughafen Frankfurt-Hahn herausgehen werden, sei ein Imageverlust. Im Umkehrschluss sei man am Hunsrück-Airport darauf gar nicht angewiesen. Er könne dem Hermeskeiler Bürgermeister Michael Hülpes nur recht geben, der sich für den Erbeskopf-Standort eingesetzt und sich über den Rückzieher aus Thalfang geärgert hatte. Dellwo hatte kürzlich signalisiert, dass man die Räume im Zusammenhang mit dem "Zukunftskonzept Erbeskopf" anders nutzen wolle, etwa für gastronomische Zwecke. Damit würden auch die Bemühungen derer konterkariert, die mit großen Anstrengungen versuchen würden, die Ganzjahresnutzung am Erbes kopf voranzutreiben. Statt den Sitz aufzugeben, müsse man bei Ministerpräsident Beck darauf hinwirken, dass Mainz ähnlich wie am Nürburgring 20 Millionen Euro am Erbeskopf investiere, unter anderem um ein Basisgebäude für Gastronomie, Skischule und Kinderbetreuung zu realisieren. Bertram Fleck, Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises und Aufsichtsratsvorsitzender der Hunsrück-Touristik, hält nach wie vor den Standort am Flughafen für die "bessere, aber nicht zwingende Lösung". Dass man am Erbeskopf kostenlos residiert habe, was auf dem Airport-Gelände eher unwahrscheinlich ist, ist für ihn nicht entscheidend. Sicher habe man überlegt, wie man den Thalfangern ein Stück entgegenkommen könnte. Ein finanzieller Obolus sei durchaus denkbar.

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