Heidenburger Solarpläne stoßen auf Hindernisse

Die Heidenburger Kommunalpolitiker setzen auf Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien. Welche Firma den Auftrag bekommt, Solarmodule auf dem Dach des Sportlerheims zu befestigen, ist noch unklar. Dafür zeichnet sich ab, dass in Heidenburg eine Versuchsanlage für schnell wachsende Hölzer entstehen soll.

Heidenburg. Von der Möglichkeit, Solarmodule in Eigenregie aufs Dach des Sportlerheims zu montieren, hat sich der Ortsgemeinderat Heidenburg endgültig verabschiedet. Zu unsicher ist die Rechtslage, wenn es zu einem Garantiefall kommt. Jetzt legte Ortsbürgermeister Dietmar Jäger dem Rat zwei Angebote von Fachfirmen vor, von denen eine jedoch mitteilte, in diesem Jahr nicht mehr liefern zu können. Beschlossen wurde, dem zweiten Anbieter eine zweite Chance zur Abgabe eines Angebotes zu gewähren und dann das günstigste auszuwählen.

"Wir wollen auf jeden Fall siebeneinhalb Kilowatt vom Sportlerheimdach herunterholen", nannte Jäger die Grundbedingung der Ausschreibung. Noch im November soll eine Entscheidung fallen, welche Firma den Auftrag bekommt.

Um welche Investitionssummen es dabei geht, wurde im nichtöffentlichen Teil der jüngsten Gemeinderatssitzung besprochen. Jäger machte seinem Rat jedoch klar: "Die Anlage finanziert sich durch die Stromeinspeisung zwar selbst, aber richtig Geld verdienen können wir erst, wenn sie bezahlt ist." Und das sei eben frühestens in 15 Jahren, auch weil die neue Bundesregierung die Einspeisevergütung gerade um zehn Prozent auf 28,43 Cent pro Kilowattstunde gesenkt hat.

Kritik wurde in Richtung der Energieagentur der lokalen Agenda 21 Trier laut. "Da die meisten von uns keine Ahnung von Photovoltaik haben, hätte ich gerne von der Agentur gewusst, welches die effektivsten Module sind. Die konnten mir das bislang nicht sagen", monierte der Dorfchef.

Blockheizkraftwerk und schnell wachsendes Holz



Ergebnisse der Heidenburger Dorfmoderation stehen übrigens im Abschlussbericht der Initialberatung Stoffstrommanagement (Ifas) des Umwelt-Campus Birkenfeld. In dem Bericht, der dem Ortsgemeinderat vorgelegt wurde, wird vor allem der Verbrauch von Strom und Wärme in der Verbandsgemeinde analysiert und bewertet. Auch Projektideen wurden erarbeitet.

Zwei der im Bericht vorgeschlagenen Vorhaben stammen laut Jäger ursprünglich aus dem Heidenburger Energiearbeitskreis: ein kommunales Nahwärmenetz und ein Holzenergiehof. Beides ist laut Jäger noch nicht spruchreif.

Heidenburg beabsichtigt allerdings, Kindergarten, Schule und Mehrzweckhalle mit einem Blockheizkraftwerk zu beheizen. Dieses könnte mit schnell wachsendem Holz betrieben werden.

Zu diesem Zweck soll auf einer ehemaligen Bauschutt-Deponie eine Versuchsanlage unter anderem mit Robinien und Pappeln entstehen, sagte Jäger.

"Diese Themen werden in unserem Energiekonzept weiterentwickelt", versprach er und merkte an: "Dank der Windräder wird in Heidenburg schon heute fünfmal so viel Strom erzeugt, wie der Ort verbraucht." Extra Energiekonzept: Im Zusammenhang mit der Dorfmoderation in Heidenburg hatte der Gemeinderat im Juni den Beschluss zu einer Erarbeitung eines örtlichen Energiekonzepts gefasst. Das Konzept soll der Gemeindepolitik zur Orientierung dienen. Im April gründete sich ein Arbeitskreis. Dort wurden die Pläne für das kommunale Nahwärmenetz und einen Holzenergiehof entwickelt. (iro)

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