Heikle Situationen gemeistert

Die Industriekläranlage der Hochwald-Nahrungsmittel war Schauplatz einer ganz besonderen Feuerwehrübung. Menschenrettung und Brandbekämpfung erfordern in einem solchen Objekt besondere Kompetenz und Besonnenheit.

 Retter mit schwerem Atemschutz holten das bewusstlose Opfer Christoph Klein aus einem zehn Meter tiefen Belebungsbecken. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Retter mit schwerem Atemschutz holten das bewusstlose Opfer Christoph Klein aus einem zehn Meter tiefen Belebungsbecken. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Dhronecken. (doth) Wo viel Wasser ist, kann es kaum brennen? Falsch! In einer Übung von vier Feuerwehren auf der Industriekläranlage der Hochwald-Nahrungsmittelwerke wurde gezeigt, dass sich bei einer Verkettung unglücklicher Umstände schnell ein lebensbedrohliches Inferno entwickeln kann.

Gase spielen hier eine große Rolle. Durch sie verliert ein Monteur sein Bewusstsein. Ein Gebäude gerät durch Stromschlag in Brand. Knapp 70 Wehrleute aus Dhronecken, Burtscheid, Hilscheid und Malborn eilen zu Hilfe.

"Wir klären hier fast sämtliche Abwässer der Milchwerke und aus dem Industriegebiet Vorwald in Thalfang", erklärt Abwassermeister Björn Fetzer. Diese Spezialanlage sei in ihrer Größenordnung mit normalen Klärwerken für 25 000 Einwohner vergleichbar. Spülabwässer aus Milchleitungen, Tankwagen und Abfülltanks kommen hier an und werden so stark gereinigt, dass sie in die Kleine Dhron geleitet werden dürfen.

"Ein Problem bei dieser Anlage könnte schon entstehen, wenn ein Ortsunkundiger, vielleicht ein Tourist, meldet, dass die Kläranlage brennt", erklärt Einsatzleiter Detlef Jochem. Denn nicht weit von der Hochwald-Anlage befindet sich die Kläranlage "Bruderbach", und im Ernstfall sollten die beiden nicht verwechselt werden.

Die Einsatzkräfte kämpften über den "normalen Brand" hin aus mit Gasen und Rauch, retteten eine Puppe aus luftiger Höhe und mussten einen bewusstlosen Monteur aus einem leeren Belebungsbecken holen. Die besondere "Architektur" einer Kläranlage war dabei die besondere Herausforderung.

Einsatzleiter Jochem zeigte sich zufrieden mit dem Zusammenspiel der vier örtlichen Wehren: "In diesem ruhigen und dennoch zügigem Übungsablauf wird der hohe Ausbildungsstand der Leute deutlich."

Extra Beförderungen: Tradition ist es, nach einer Abschlussübung Beförderungen auszusprechen. Der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Thalfang, Christoph Knippel, und Wehrleiter Roland Sommerfeld ernannten die Dhronecker Anwärterin Christine Jochem zur aktiven Feuerwehrfrau, Ann-Kathrin Neese zur Oberfeuerwehrfrau, Pascal Krämer, Florian Jochem und Alfred Schlögl zu Oberfeuerwehrleuten sowie Andreas Schade zum Brandmeister. Der Malborner Anwärter Michael Dewald ist jetzt in der Aktivenwehr, Jan Gorges wurde Oberfeuerwehrmann. Markus Hein und Michael Kiefer aus Burtscheid wurden zu Oberfeuerwehrleuten ernannt. Die Dienstgrade "Hauptfeuerwehrmann" bekleidet jetzt Mario Steinmetz und "Löschmeister" Herbert Gehtmann. In der Feuerwehr Hilscheid stieg Ingo Bremer zum Löschmeister auf.

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