Herzenssache für Nationalparkführer: Das Nationalparkfest Hunsrück-Hochwald

Schwollen/Hermeskeil/Thalfang · Vier Themenwanderungen bieten die Naturexperten vor dem zweiten Nationalparkfest am Wochenende an. Dabei tragen sie einen Staffelstab von Schwollen an den Bostalsee.

 Mit Herz dabei: Die Nationalparkführer organisieren die Tour im Park in der alten Abentheurer Eisenhütte. TV-Foto: Alexander Schumitz

Mit Herz dabei: Die Nationalparkführer organisieren die Tour im Park in der alten Abentheurer Eisenhütte. TV-Foto: Alexander Schumitz

Foto: Alexander Schumitz (itz) ("TV-Upload Schumitz"

Die Vorbereitungen für das zweite Nationalparkfest am Sonntag, 11. Juni, laufen zurzeit auf Hochtouren. Rainer Scriba, Vorstandsmitglied des Freundeskreises Nationalpark Hunsrück-Hochwald, muss täglich umplanen und überlegen, was noch zu organisieren ist. Dabei soll eines keinesfalls zu kurz kommen: Die zweitägige Tour der zertifizierten Nationalparkführer von Schwollen zum Bostalsee inklusive eines Nachtlagers in der früheren Eisenhütte in Abentheuer. Dafür hat Scriba, der auch selbst Nationalparkführer ist, in seiner Werkstatt einen Staffelstab entworfen. "Unsere Idee ist, künftig dieses Symbol gemeinsam mit Gästen vom alten zum neuen Nationalpark-Festort zu tragen", sagt Scriba. Die Einnahmen der Touren werden komplett gespendet - in diesem Jahr gehen sie an die Kinderhilfsaktion Herzenssache.

Start der ersten Etappe ist am Samstag, 10. Juni, um 10 Uhr am Sportplatz in Schwollen. Sie ist dem Element Wasser gewidmet. Nahe der knapp 500 Einwohner zählenden Gemeinde am Rand des Nationalparks Hunsrück-Hochwald ist eines der wichtigsten Trinkwasserreservoirs des Landes. Entlang von Quellen und Bächen geht es in Richtung Rinzenberg.

Dort startet am Gasthaus Gordner die nächste Etappe um 15 Uhr. Diese Tour ist dem Element Erde gewidmet. Auf diesem Streckenabschnitt geht es beispielsweise um die Entstehung der Landschaft Hunsrück, die Nutzung des Waldes seit der Antike sowie Zunderpilze und Spechte. Diese Wanderung führt nach Abentheuer, zur dortigen Eisenhütte.

In Abentheuer gibt es ein Nachtcamp in großen, mit Heu und Stroh ausgelegten Zelten. Hier kann aber nicht nur geschlafen werden. Caspar Kempf, dem das Gelände der früheren Eisenhütte gehört, bietet an dem Abend Führungen zur Geschichte des Geländes an und demonstriert einen Eisenguss. Wer es lieber gruselig mag, kann an einer Fledermaus-Vampir-Spezialtour teilnehmen. Die Nationalparkführer machen sich auf die Suche nach den tagscheuen Nachtjägern und gehen der Frage nach, welche Verantwortung der Mythos vom Vampir für die Akzeptanz von Fledermäusen hat.

Am Sonntag, 11. Juni, geht es schon um 6 Uhr in Abentheuer los. Die Transferetappe führt nach Nohfelden-Eisen an den Golfplatz. Thema der Tour ist das Element Feuer, das auch eine wichtige Rolle für die Wiederaufforstung des Hunsrücks im 19. Jahrhundert spielte. In Eisen wird der Staffelstab gegen 8 Uhr an die letzte Wandergruppe übergeben, die ihn dann weiter an den Bostalsee trägt. Auf der letzten Etappe geht es um das Thema Luft. In den Bäumen brüten etwa der größte Greifvogel des Landes, der Fischadler, und in den Hecken der kleine Zaunkönig. Am Schluss der Etappe durch die laut Nationalparkführer Jörg Dietrich "beste Luft Deutschlands" werden die Wanderer mit ihrem Staffelstab am Ende der Tour im Nationalpark am Bostalsee wie kleine Könige empfangen.
Sascha Becker hat die Tour im Park mit seinen Nationalparkführer-Kollegen koordiniert. "Für mich ist diese Staffelstab-Tour im Nationalpark eine doppelte Herzenssache. Mit dem Erlös aus der Tour wird Kindern geholfen, weil er komplett gespendet wird. Und ich kann meine Liebe zum Hunsrück, meiner Heimat, unseren Gästen näherbringen."Extra: SPENDENAKTION

Die Teilnahmegebühr an jeder einzelnen Wanderung sowie dem Nachtcamp beträgt für Personen über 14 Jahren zehn Euro. Der Erlös geht an die Kinderhilfsaktion Herzenssache. Tickets können bei der ENP GmbH gebucht werden. Es ist nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen verfügbar. Nähere Infos unter www.erlebnis-nlp.de/erlebnistouren/staffelstab.html . Die Veranstalter behalten sich das Recht vor, die Wanderungen und/oder das Camp wegen schlechten Wetters absagen zu dürfen. Die Startgebühr wird nicht erstattet, sondern gespendet.

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