Hey geht, Redmer kommt

BIRKENFELD. Jetzt ist es amtlich: In der voll besetzten Birkenfelder Jahnturnhalle vor 350 Gästen vollzog sich der Wechsel im Landratsamt Birkenfeld. Wolfgang Hey gab den Staffelstab an seinen Wunsch-Nachfolger Axel Redmer weiter.

 Ministerpräsident Kurt Beck und der bisherige Landtagsabgeordnete Axel Redmer (rechts) verabschieden den Landrat Wolfgang He y (Mitte), der in den Ruhestand geht.Foto: Hosser

Ministerpräsident Kurt Beck und der bisherige Landtagsabgeordnete Axel Redmer (rechts) verabschieden den Landrat Wolfgang He y (Mitte), der in den Ruhestand geht.Foto: Hosser

"Sie haben Pflöcke eingeschlagen, die ein solides Fundament für die Zukunft sind." Mit diesen Worten zollte Lothar Ackermann, der erste Beigeordnete des Landkreises Birkenfeld, Landrat Wolfgang Hey bei dessen Verabschiedung Respekt. 350 Ehrengäste mit Ministerpräsident Kurt Beck an der Spitze wohnten der feierlichen Kreistagssitzung in der Birkenfelder Jahnturnhalle bei, bei der Landrat Hey verabschiedet und sein Nachfolger Axel Redmer in sein neues Amt eingeführt wurde. Der 51-jährige Jurist war im September vergangenen Jahres trotz zweier Gegenkandidaten bereits im ersten Wahlgang mit 54,2 Prozent der Wählerstimmen gewählt worden, nachdem Wolfgang Hey persönlich ihn zu seinem Nachfolger vorgeschlagen hatte. Landesvater Beck erinnerte an seine Verantwortung beim Landratswechsel vor acht Jahren, als er Heys Vorgänger Ernst Theilen zum Innen-Staatssekretär berufen hatte. Als Herausforderung und Chance habe Hey die Konversion begriffen, die "gerade im Kreis Birkenfeld spürbar war". Einen "reibungslosen Übergang" erwartet der Ministerpräsident beim Stabwechsel zu Axel Redmer, den er "sehr ungern" als Landtagsabgeordneten verliere. Unter tosendem Applaus warb der SPD-Politiker erneut für einen Zusammenschluss mit dem Saarland. Während er sich eine Ehe mit dem Saarland durchaus vorstellen könnte, erteilte Redmer "Regionalkreisen" eine klare Absage: In Deutschland gebe es eine intensive Diskussion, "wie Gebietskörperschaften immer größer, immer technokratischer, immer anonymer und damit immer bürgerferner gestaltet werden können." Trotz einer "im Wesentlichen vom Land geförderten strukturpolitischen Aufholjagd während der Konversionsphase der 90er Jahre" sieht der neue Landrat nach wie vor noch erheblichen Nachholbedarf beim Ausbau unserer Infrastruktur". Vorbildlich war in seinen Augen die Schulbaupolitik unter den früheren Amtsinhabern Walter Beyer und Ernst Theilen, die ebenfalls unter den 350 Ehrengästen weilten. Ein gutes Zeugnis stellte der 51-Jährige dem Verabschiedeten aus: "Wolfgang Hey hat in schwieriger Zeit Bleibendes für unseren Landkreis geleistet." Für den scheidenden Kreischef war nach eigenem Bekunden die Wirtschaftsförderung "die Schwerpunkt-Aufgabe". Die Vielseitigkeit der Aufgaben entsprach der Vielseitigkeit seiner persönlichen Interessen, bilanzierte der 62-Jährige Hey, der die Restaurierung des oldenburgischen Schlosses, das heute als Verwaltungsgebäude des Kreises dient, als "besondere Zutat" bezeichnete. Nun höre er mit dem Gefühl auf, in den acht Jahren "das Mögliche getan zu haben und den Landkreis auf einem gutem Stand zu übergeben". Auf 36 Jahre gemeinsame Jahre in der Verbandsgemeindeverwaltung Herrstein und seine enge persönliche Verbundenheit mit dem scheidenden Landrat ging Klaus Beck ein. Tugenden wie Toleranz, gewissenhafte Pflichterfüllung und Verwaltungshandeln als Dienst am Bürger vermittelte ihm Wolfgang Hey, dem er als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrstein folgte. Ein Empfang im Saal im Schloss ließ den Abend ausklingen.

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