Hildegard aus Hosenbach?

Niederhosenbach. (red) Erst kürzlich hatte der Leiter des Hildegard-Museums in Bingen, Matthias Schmandt, mit einer Gruppe von Hildegard-Kennern Niederhosenbach besucht und dabei nach einer Diskussion auch eine Bewertung der 1998 von dem Historiker und Genealogen Josef Heinzelmann verfassten Arbeit über die Abstammung der Hildegard von Bingen abgegeben.

Schmandt hatte Heinzelmanns auf einem umfangreichen Quellenstudium beruhenden, in den "Jahrbüchern der westdeutschen Landesgeschichte" (Herausgeber Landesarchiv in Koblenz) veröffentlichten Artikel als seriös und die zugänglichen Fakten als methodisch aufgearbeitet bezeichnet. Zugleich sah er zusammen mit den Exkursionsteilnehmern Heinzelmanns Erkenntnis, dass Hildegard von Bingen mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Adelsfamilie von Hosenbach stammt, als plausibel an. Inzwischen hat der "Hildegardis-Freundeskreis Disibodenberg" dem früheren Landrat Wolfgang Hey, der sich in den vergangenen Jahren intensiv mit diesem Thema befasst hat, in einem Brief mitgeteilt, dass man auch dort nach den heutigen Erkenntnissen den 1941 von der Autorin Marianne Schrader behaupteten Geburtsort "Bermersheim" als nicht mehr haltbar ansieht und in den Führungen auf der Klosterruine Disibodenberg auf Niederhosenbach verweist. Damit rückt das kleine Niederhosenbach zunehmend auch in Fachkreisen ins Interesse der Hildegard-Forscher.

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