Hilfe fürs Sorgenkind

MORBACH. Der Morbacher Rosenmontagsumzug stand 2006 auf ziemlich wackeligen Beinen. In einer Gemeinschaftsanstrengung haben die "Dilldappen", der Ortsbezirk, die ortsansässigen Vereine, Gastronomen und Gewerbetreibenden dem Sorgenkind wieder auf die Beine geholfen.

Im vergangenen Jahr schlugen die "Dilldappen" Alarm. Schlimmstenfalls werde es keinen Rosenmontagsumzug mehr geben, hatte Präsident Rainer Kurz gewarnt. Mit nur 21 Motivwagen und Fußgruppen war der Umzug 2006 ziemlich bescheiden ausgefallen. Zudem mussten die "Dilldappen" ein Defizit von 1000 Euro aus der Vereinskasse tragen. Neben der finanziellen Misere war auch die Zahl der Umzugsteilnehmer "stark rückläufig" gewesen, sagte Jürgen Schmidt, im Verein für die Organisation des Umzugs verantwortlich. Hinzu kam, dass mancher Motivwagen aus den Dörfern im vergangenen Jahr abgewandert war. Denn Thalfang zahlt pro Motivwagen 100 Euro Antrittsprämie. Doch in einen Wettstreit will man sich nicht begeben. "Die Wagen aus den Dörfern sind bei uns willkommen, aber die Lokomotive müssen wir selbst sein", machte Schmidt deutlich. Die Morbacher Vereine wurden um Unterstützung gebeten, ein Ausschuss gründete sich. Mit Erfolg. Erstmals seit Jahren oder gar als Premiere waren die Handballer, die Feuerwehr, die Football-Mannschaft "Morbacher Monsters" sowie der Gewerbe- und Verkehrsverein dabei. Auch die Dörfer waren wieder stärker präsent. Allein der "Balkan" stellte beachtliche acht Positionen. Insgesamt hatte der Zug 28. Minus aus dem Vorjahr wiederholt sich nicht

Auch finanziell sieht es besser aus als im Vorjahr. Dafür sorgte nicht nur der auf elf Euro erhöhte Eintritt für die Kappensitzungen, sondern auch das Engagement der stellvertretenden Ortsvorsteher, Georg Schuh und Erwin Weber. Sie waren "mit dem Hut herumgegangen" und hatten auf Anhieb 1000 Euro gesammelt. Die Gastronomen und die Gewerbetreibenden sprangen finanziell in die Bresche. Im Gegenzug sorgte auf dem Unteren Markt ein Disc- jockey für Stimmung, damit "mehr Leute im Ort bleiben" und in den Kneipen weiterfeiern. Das Rezept ging laut Schmidt auf. Für einen Kassensturz ist es zu früh. Aber das Minus aus dem Vorjahr werde sich nicht wiederholen. Bleibt das Engagement ein Strohfeuer? Aus der Sicht der "Dilldappen" nicht, versichert Schmidt. Dort werden schon Ideen für 2008 ausgeheckt. Auch bei den Vereinen geht man nicht von einer Eintagsfliege aus. Das versichert beispielsweise Hans-Jürgen Schuh, zweiter Vorsitzender im Turnverein und Mitglied im neuen Karnevalsausschuss. Sein Verein war diesmal mit drei Positionen vertreten. Und Schuh glaubt auch, dass das so bleibt.

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