Hitzige Wortgefechte und ein versöhnliches Ende

HINZERATH. Erst wurde heftig gestritten, dann fand man doch noch zusammen. Die Probleme um den Jugendraum in Hinzerath scheinen zwar noch nicht gelöst, aber Jugend und Ortsbeirat zeigten sich zur Zusammenarbeit bereit.

Vier Wochen lang stand die Hinzerather Dorfjugend bei ihrer wichtigsten Anlaufstelle vor verschlossenen Türen. Denn so lange war der Jugendraum im Ort gesperrt. „Das bedeutet aber nicht, dass er für immer geschlossen bleiben soll“, machte Ortsvorsteher Georg Sommer gleich zu Beginn eines Diskussionsabends deutlich, bei dem es um die Zukunft des Jugendraums ging. Er sei an einer Lösung des Problems interessiert, betonte Sommer. Der Ortschef verwies jedoch auf die Hausordnung, die unbedingt einzuhalten sei. „Striktes Alkohol- und Nikotinverbot“ – diese Bedingungen wären so nicht eingehalten worden, bemängelte Sommer.

Auch mit der Öffnung des Raumes habe es wohl Schwierigkeiten gegeben. Sommer verwies darauf, dass der Jugendraum nur geöffnet werden dürfe, wenn in der Bürgerhalle keine Veranstaltung sei. Außerdem müssten zwei Leute benannt werden, die bereits volljährig sind und als Ansprechpartner fungieren. Als ein Mitglied des Ortsbeirats kurz danach auf die Historie des Raumes einging, für dessen Realisierung die Hinzerather Jugendlichen lange Jahre gekämpft hatten, und klagte, dass man die Jugendlichen nach der Einrichtung zu sehr sich selbst überlassen habe, entfachte eine heftige Diskussion unter den Erwachsenen.

Wer hat wann was falsch gemacht – diese Frage sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Jugendliche: „Müssen mit Vorverurteilungen kämpfen“ Erst als ein Diskussionsteilnehmer das Argument vorbrachte: „Die wollen nicht kontrolliert werden“, schalteten sich auch die Jugendlichen selbst in das Gespräch ein. Und dann ging es eine zeitlang hoch her. „Wir werden hier nach dem zweiten Satz abgewürgt“, echauffierte sich Pascal Kropp, einer der Verantwortlichen für den Jugendraum, über das Diskussions-Klima. Auch Mario Scheid beschwerte sich, dass viele die Jugendlichen vorverurteilen würden: „Als das Klo übergelaufen ist, hieß es sofort, wir hätten das gemacht“, sagte er. Es laufe vieles nicht richtig, beispielsweise habe man fünf Monate auf den Stromanschluss gewartet. Eine besonders hitzige Diskussion entzündete sich, als es um die zurückliegende Ortsbeiratssitzung ging. Damals hatte der Rat von den Jugendlichen verlangt, pünktlich zur Einwohnerfragestunde zu erscheinen, um dort die Probleme mit dem Jugendraum zu bereden. Man habe wegen der Arbeit aber nicht pünktlich kommen können, und im späteren Verlauf der Sitzung habe keiner mehr Notiz von ihnen genommen, monierten die Jugendlichen.

In diesem Punkt flogen die Argumente hin und her und es wurde recht laut im Jugendraum. Ortsvorsteher Georg Sommer gelang es jedoch, die Wogen zu glätten. „Wir müssen mehr miteinander arbeiten“, sagte er. Um Probleme künftig direkt aus der Welt zu schaffen, schlug er regelmäßige Treffen mit den Vertretern den Jugendraumes vor. Ein erstes Treffen im Januar wurde dann auch gleich vereinbart. „Es ist schön zu sehen, dass es mit der Jugendarbeit weiter gehen kann“ – dieses versöhnliche Fazit zog Sommer am Ende des Diskussionsabends, der für die Hinzerather Dorfjugend vor allem ein wichtiges Ergebnis brachte: Ab sofort können sie sich wieder im Jugendraum treffen. woc/ax

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