Hochregal-Lager bekommt einen Bruder

Große Pläne im interkommunalen Gewerbepark Humos: Die Firma Papier Mettler will neue Produktionsstätten inklusive eines weiteren Hochregal-Lagers bauen. Gemeinde und Zweckverband versuchen, dem Projekt den Weg zu ebnen. Bis Mai kommenden Jahres soll Baurecht bestehen.

Morbach. Die Firma Papier Mettler will sich vergrößern. Am Hauptsitz in der Morbacher Hochwaldstraße ist der Platz schon längst ausgereizt. Und auch die 50 Hektar große erschlossene Fläche im interkommunalen Gewerbepark Humos, wo das Unternehmen mit heute insgesamt 1200 Mitarbeitern Ende der 90er Jahre expandiert hatte, neigt sich dem Ende zu. Doch der zuständige Zweckverband Humos hat noch Flächen in der Hinterhand, das Teilgebiet 3 mit rund 40 Hektar. 25 davon können reine Gewerbefläche werden. Auf diesem Areal sollen als Kernstück ein weiteres Hochregal-Lager und nach und nach zusätzliche Produktionshallen entstehen.Weichen für die Zukunft gestellt

"Für die Gemeinde und den Zweckverband ist das eine frohe Botschaft", unterstreicht Rathaus-Chef und Verbandsvorsteher Gregor Eibes. Die Weichen für eine Standortsicherung von Papier Mettler inklusive seiner derzeit 1200 Arbeitnehmer würden damit gestellt. Das Unternehmen ist ein führender Hersteller von Papier- und Kunststoff-Verpackungen. Im Morbacher Rathaus bemüht man sich derzeit, dem Projekt mögliche Hürden aus dem Weg zu räumen. Nahezu parallel werden Flächennutzungsplan und Bebauungsplan schnellstmöglich auf den Weg gebracht. Das Planungsbüro ISU Immissionsschutz, Städtebau, Umweltplanung aus Kaiserslautern ist mit der Erstellung beauftragt. Bis Ende Mai soll nach den Vorstellungen von Bürgermeister Gregor Eibes Baurecht herrschen. Das neue Betriebsgelände soll zwischen dem sogenannten "Heiligenweg" und dem Waldstück "Wacken" nordwestlich des bestehenden Betriebsgeländes entstehen. Wie das erste Hochregal-Lager wird auch der künftige "Bruder" mit einer maximalen Gebäudehöhe von 42 Metern weithin sichtbar sein. Die anderen Gebäude dürfen nicht höher als 15 Meter hoch werden. Das sind wohlbemerkt Festlegungen von Flächennutzungs- und Bebauungsplan und noch keine Baupläne. Das Areal, das derzeit noch erhebliche Höhenunterschiede aufweist, soll auf einer Höhe von 508 Metern über Normalnull eingeebnet werden. Das ist etwa sechs Meter niedriger als das Niveau des derzeitigen Werks 2. Am interkommunalen Gewerbepark Humos sind neben der Einheitsgemeinde Morbach die Verbandsgemeinden Thalfang, Neumagen-Dhron, Bernkastel-Kues und der Landkreis Bernkastel-Wittlich beteiligt. Extra Die Zufahrt zum Teilgebiet 3 des Gewerbeparks Humos soll über die bestehende Erschließungsstraße von der Hunsrückhöhenstraße aus erfolgen. Zulieferer sollen über das bestehende Werkstor hineinfahren. Für PKW, vor allem von Mitarbeitern, wird die bestehende Erschließungsstraße bis zum neuen Betriebsgelände verlängert. Der Heiligenweg verläuft quer durch das künftige Werksgelände und wird deshalb verlegt. Um im Ernstfall genügend Löschwasser zu haben, ist ein zusätzlicher Hochbehälter geplant. Zehn Hektar Grünfläche sind an den äußeren Enden der Fläche vorgesehen. Ein wertvolles Feuchtgebiet wollen die Fachleute erhalten. Die Außenbegrünung soll zudem den weithin sichtbaren Komplex "optisch mildern", sagt Planer Günter Beckermann. Der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sieht Bürgermeister Gregor Eibes gelassen entgegen. Da das erste Hochregal-Lager bereits vor zehn Jahren gebaut wurde, hält er den Genehmigungsprozess in dieser Hinsicht für "einfacher".

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