Hohe Qualität, zu wenig Besucher

BÜDLICH/GRÄFENDHRON. (ff) Sonntagvorabendmesse einmal anders: Die "Capella Ausonia" begeisterte mit Werken von Bach und Vivaldi das Publikum in der Büdlicher Pfarrkirche.

Das Gotteshaus St. Agatha hat seine Pforten für die klassische Musik geöffnet. "Capella Ausonia" aus Gräfendhron nimmt Platz, um dem Publikum ein speziell für Büdlich zusammengestelltes Programm zu präsentieren. Heinz und Sophie Michaelis aus Trier lehnen sich entspannt zurück: "Wir sind Liebhaber klassischer Musik, und freuen uns auf das Konzert." Das Ambiente ist passend, die ersten Töne von Johann Sebastian Bachs "Air" erklingen in einer glasklaren Akustik. Das Orchester bestehend aus fünf Violinen, Bratsche, Violoncello, Kontrabass, Cembalo, Oboe und Flöte und ist bestückt mit Profimusikern ersten Ranges. Die Kombination Kirche und Barockmusik entführt das Publikum in eine festliche, besinnliche Atmosphäre mit dem nötigen Tiefgang. " Alles klingt friedlich und stressfrei", sagt der 17-jährige Sven Klein aus Büdlich und lässt das Konzert weiter auf sich wirken. Für Abwechslung sorgen die Solovorträge von Heide Maria Milatz (Geige), Tobias Kranz (Oboe) und Barbara Evans (Flöte), allesamt hör- und spürbare Hochkaräter der Klassikszene. Die ansteckende Spielfreude des Orchesters verteilt sich durch den Raum. Mittlerweile hat die Barockmusik das Publikum gefangen genommen. " Einfach toll, ein Hochgenuss", flüstert Karl Thömmes aus Büdlich, der den Auftritt von der Empore aus verfolgt. Auch der traditionelle Kirchgänger lässt sich von "Capella Ausonia" inspirieren. "Das war mein erstes Klassikkonzert, ich fand es super", sagte Thea Scheit aus Heidenburg nach 90 Minuten. Pfarrer Dieter Koster, Klassikfan durch und durch, zeigt sich begeistert: "Das war etwas für Genießer." Der Pfarrer setzt sich seit langem dafür ein, dass die Barockmusik in seinen Gemeinden populärer wird. "Unsere Leute sind noch nicht so weit", sagt er angesichts der Besucherzahl von knapp fünfzig, die er für "zu gering" hält. "Capella Ausonia" zeigt sich nach dem Konzert zufrieden. "Wir haben vom Publikum ein sehr schönes Echo erhalten und sind mit unserer Leistung vollauf zufrieden," sagt Geigerin Heide Maria Milatz. Pfarrer Dieter Koster schließt die Pforten von St. Agatha - ein großer Konzertabend der Barockmusik geht in der kleinen Gemeinde zu Ende.

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