Hühner und Gänse bedroht

MORBACH. In jüngster Zeit wurde öfter beobachtet, dass in den Abend- und Morgenstunden Rotfüchse um die Häuser "Am Kirschbaum", "Im Oldenburg" und im Kapellenweg herumschleichen. Nach dem strengen und schneereichen Winter treibt sie möglicherweise der Hunger in die Ortslagen. Geflügelbesitzer müssen um ihre Tiere bangen.

"Die hohe Populationsdichte der Rotfüchse ist allgemein zu einem Problem geworden", teilt Axel Schmitt vom Ordnungsamt mit. "Durch die regelmäßigen Köderimpfungen in den vergangenen Jahren sind die Tiere gegen den todbringenden Tollwut-Virus immun geworden und haben außerdem keine natürlichen Feinde." Vorige Woche musste der Leiter des Bauhofs, Reinhard Sonntag, in der Anlage von Alois Schuh in der Straße "Am Kirschbaum 10" einen verendeten Rotfuchs beseitigen. "Für dieses Jahr ist es der erste Fuchs, den wir in der Ortslage entfernen müssen. Da er offensichtlich von einem Auto angefahren wurde und keine Anzeichen auf Tollwut hat, muss er nicht zu einer Tollwutuntersuchung, sondern zur Entsorgung in die Tierkörperbeseitigungsanlage nach Rivenich gebracht werden", sagt er. Fuchs du hast die Gans gestohlen... - dieses alte Volkslied konnte Ortsvorsteher Egon Schabbach aus Rapperath im vorigen Herbst auch singen, als Meister "Reinecke", wie der Fuchs wegen seiner besonderen Schlauheit auch genannt wird, eines Nachts seine einzige Gans aus der Umzäunung gestohlen hatte. Bei seinem Nachbarn hatte er zuvor tagsüber sogar drei Gänse weggeschleppt. Nicht viel besser erging es Peter Alt aus dem gleichen Ort, als im Winter zuvor mehr als zehn Hühner aus seinem Hühnerstall verschwanden. Einmal sah er sogar, wie ein Fuchs am helllichten Tag mit einem Huhn von seinem Grundstück lief. Genauso schlimm erwischte es auch den Tierfreund Gerd Loch aus Morbach, als er im vorigen Sommer auf diese Weise seinen ganzen Hühnerbestand verlor. "Die Gefahr, von einem tollwütigen Fuchs gebissen zu werden und sich mit dem Virus zu infizieren, ist bei uns relativ bis sehr gering , da seit mindestens sechs Jahren kein einziger Tollwutfall im Kreis Bernkastel-Wittlich festgestellt wurde", teilt Dr. Heribert Fleck vom Veterinäramt in der Kreisverwaltung in Wittlich mit. "Zur Kontrolle wird regelmäßig pro Jahr aus jedem Kreis in Rheinland-Pfalz ein gewisses Kontingent an Kontrollfüchsen von der Jägerschaft an das Landesuntersuchungsamt in Koblenz zur Tollwutuntersuchung geschickt", ergänzt Fleck. Er rät jedoch der Bevölkerung, "bei einem zutraulichen Verhalten eines Fuchses keinen Kontakt aufzunehmen". Wenn es dennoch dazu komm, sollte unverzüglich das Ordnungsamt oder die Polizei verständigt werden.

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