Hunsrück-Touristik bleibt auf dem Erbeskopf

Allerorten wird gefordert, das Potenzial des Flughafens Hahn besser für die Tourismuswirtschaft in der Region zu nutzen. Wie Werbung und Marketing erfolgreich betrieben werden könnten, darüber gehen die Meinungen auseinander. Im Brennpunkt dieser Diskussion steht auch die Hunsrück-Touristik.

Hunsrück. Ein Dauerbrenner in der Diskussion über eine effektive Förderung des Tourismus im Großraum Hunsrück ist die Standortfrage der Hunsrück-Touristik als zentrale Marketing-Institution. Kritiker sehen die Hunsrück-Touristik im Hunsrück-Haus auf dem Erbeskopf - fernab der Besucherströme - deplatziert und fordern eine Verlegung auf den Flughafen Hahn. Auch in seiner jüngsten Sitzung hatte sich der Aufsichtsrat der Hunsrück-Touristik mit dieser Frage zu beschäftigen.Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Achim Schloemer, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz-Touristik (RPT), hatte sich mit dem Standort-Problem beschäftigt. Zusätzlich hatte man ein Gutachten eingeholt. Das Ergebnis: Um die jetzige Aufgabenstellung zu erledigen, ist eine Verlegung auf den Flughafen Hahn nicht erforderlich. Aus Imagegründen könne ein Ortswechsel jedoch nützlich sein. Die Antwort darauf verschob der Aufsichtsrat auf Jahresende. Während der Sitzung informierte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang über eine Studie, in der die Universität Trier die Möglichkeiten für eine bessere ganzjährige Nutzung des Hunsrück-Hauses - zugleich Sitz der Hunsrück-Touristik GmbH - auslotet. "Die Studie soll Ende des Jahres vorliegen. Der Aufsichtsrat hat daher zugestimmt, die Entscheidung zu verschieben", informierte Landrat Bertram Fleck. Tourismuswerbung in den Quellmärkten

150 000 Euro würde laut Landrat Fleck bereits ein Infozentrum für die Tourismus-Werbung auf dem Hahn jährlich kosten. "Bei einem Jahresetat der gesamten Hunsrück-Touristik von 350 000 Euro pro Jahr können wir uns das nicht leisten", so Fleck. Im Richtungsstreit über die effektivste Tourismuswerbung sprach sich RPT-Geschäftsführer Schloemer für verstärkte Anstrengungen in den Quellmärkten - also den Zielen, die Ryanair vom Hunsrück aus anfliegt - aus. Gemeinsam mit den umliegenden Tourismusverbänden Moselland, Naheland und Romantischer Rhein will die Hunsrück-Touristik ab 2008 fünf Jahre lang in ausgewählten Quellmärkten werben. Dazu soll jeder Verband 10 000 Euro beisteuern, auf weitere 40 000 Euro hofft man aus europäischen Fördertöpfen.

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