Im Hunsrück fällt viel Holz
MORBACH. Der Kegelsportverein (KSV) Haardtkopf Morbach e.V. steht derzeit im Blickpunkt der bundesdeutschen Keglerjugend. Gerade sind hier die Jugendmeisterschaften auf Landesebene ausgetragen worden, und zurzeit laufen die Vorbereitungen für die Deutsche Meisterschaft vom 10. bis 13. Juni auf Hochtouren.
Eine ganze Reihe junger Keglertalente des Vereins sind für die Meisterschaft qualifiziert und messen sich beim größten Ereignis ihrer bisherigen Keglerlaufbahn mit rund 250 Jungkeglern zwischen zehn und 18 Jahren aus fünf Bundesländern. Wieso nur fünf Bundesländer? "Nur in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz wird auf Scherebahnen gekegelt", erklärt Organisationsleiterin Heidi Geiter. Die restlichen Bundesländer benutzen andere Bahnen, was keinen gleichberechtigten Wettbewerb ermöglicht. Es ist ungefähr so, als ob ein Tennisspieler immer auf einem Rasenplatz trainiert aber im Wettbewerb auf Sand spielen müsste.Keine Verwechslung mit Gesellschaftskegeln
Dank der intensiven Jugendarbeit des Morbacher Vereins haben sich eine ganze Reihe junger Spieler für den großen Wettbewerb qualifiziert. Die Hoffnungen von Jugendtrainer Peter Molz ruhen auf Ann- Kathrin Keller, Rebecca Hemm, Sascha Hemm, Sabina und Carolina Göring, Tanja Wirz, Moritz Valentin, Katharina Arend und Tamara Hemm, die in verschiedenen Disziplinen, als Mannschaft, im Paarkampf und Mixed-Wettbewerb, antreten. Heidi Geiter wird keine Verschnaufpause zwischen dem Landes- und Bundeswettbewerb der Scherekeglerjugend gegönnt. Schließlich soll sich der Kegelsport in Morbach auf Bundesebene als junger, frischer Sport präsentieren. "Man darf unseren Sport nicht mit Gesellschaftskegeln verwechseln", darauf legt Heidi Geiter großen Wert. Auf der Anlage in der Baldenauhalle werde Leistungssport betrieben. Auf der hochmodernen Anlage, die 1985 gebaut und 2002 auf acht Bahnen erweitert wurde, trainieren derzeit acht Herren- und zwei Damenmannschaften. Die Erste Herrenmannschaft ist zwar gerade aus der Zweiten Bundesliga abgestiegen, doch zwei Teams mischen immer noch gut in der Rheinland- Pfalz-Liga mit. Die Kegelsportler finden auf der Morbacher Anlage alles vor, was das Sportlerherz begehrt. Alles wird elektronisch gesteuert, und die Ergebnisse werden wie in einem Stadion auf einer großen Anzeigetafel präsentiert. Wenige Tage vor Start der Meisterschaft ist Heidi Geiter noch voll im Organisationsstress. Da müssen Ehrenpreise besorgt, Dienstpläne erstellt, Bahnwarte bestimmt und Leute für die Steuerpulte eingeteilt werden. "Über 200 Aktive, deren Eltern, Geschwister, Trainer, Betreuer und die jubelnden Fans sollen diesen Wettbewerb ja in angenehmer Erinnerung behalten", hat sich Heidi Geiter vorgenommen. Auf der Anlage muss dafür einiges umgebaut werden. Die großen Glasfenster zwischen den Bahnen und dem Restaurationsteil müssen entfernt und Tribünen eingebaut werden. "Hier wird es extrem laut werden", sagt Heidi Geiter voraus. Sie selbst wird an den vier Tagen mindestens von morgens 8 Uhr bis abends 20 Uhr "Regie" führen und immer Ansprechpartner für alle Helfer, Teilnehmer und Fans sein. Vor wenigen Tagen sind die Meldungen eingelaufen, die in einem Startbuch zusammenfasst und gedruckt worden sind. Dann sind da auch noch Aktiven-Ausweise herzustellen, damit die Wettbewerbsteilnehmer klar zu erkennen sind.Spannende Konkurrenz in Morbach
Wird es einen Heimvorteil für die Morbacher geben? "Ach, wissen Sie", sagt Heidi Geiter, "ein Teil ist Können, ein anderer Teil die Nerven. Beides entscheidet über den Erfolg." An der Scherebahnanlage kann es nicht liegen, denn die wird von Kegelsportlern aus ganz Deutschland gelobt. Es hat sich herumgesprochen: "In Morbach fällt immer viel Holz." Die Deutsche Meisterschaft wird eine spannende und harte Konkurrenz werden, da sind sich Organisatoren und Teilnehmer einig. Im KSV Haardtkopf gibt es 25 Jugendliche unter 18 Jahren. Ab zehn Jahren kann man bereits an Wettkämpfen teilnehmen, ab acht Jahren mit leichteren Kugeln einsteigen. Wer sich für den Sport interessiert, kann sich beim Vorsitzenden Bernd Geiter, Telefon 06533/5751,informieren, einen Blick auf die Internetseite www.ksv-haardtkopf.de werfen oder montags,17 Uhr, zu einem Schnuppertraining in die Baldenauhalle kommen, ohne gleich Mitglied werden zu müssen.
