Im Kleinen liegt das Glück
BERGLICHT/WITTLICH. (urs) Dass die Aquarelle des Wittlicher Malers Burkhard Okfen im Raum Thalfang öfter zu sehen sind, hat einen Grund. Der pensionierte Lehrer unterrichtete 20 Jahre in Berglicht, wo er heute Ehrenbürger ist.
Ein Meer gelber Blumen vor einem Wäldchen, Sträuße in Rot oder Blau - die Farben der Natur leuchten bei Burkhard Okfen Tag und Nacht. Ebenso wie die Landschafts-Impressionen, die im Wittlicher Haus des Malers die Wände schmücken: Bleistiftzeichnungen von Dörfern mit rot gedeckten Dächern oder einzelne Gehöfte und Kirchen. Etliche dieser Motive hat der 75-Jährige auf Reisen nach Frankreich eingefangen, andere bei Ausflügen in die nähere Umgebung. Denn seinen Block hat Okfen praktisch immer dabei. "Ich male die einfachen Dinge, nicht die komplizierten", bringt er sein Werk auf einen Nenner. Felder und Wald, aber vor allem Bäume haben es dem gebürtigen Trierer angetan. Was ihn besonders fasziniert, sind Motive wie die riesigen Mohnfelder der Provence. "Da bekommt man schon eine Gänsehaut - da möchte man gar nicht mehr weiter", erzählt der Frankreichfan. In seinen Aquarellen spiegelt sich diese Begeisterung. Denn der Künstler steigt gern "mit einer starken Farbe ein", um die herum er dann die Landschaft verebben lässt. Abstrakte Werke finden sich bei Okfen eher selten. Und wenn, dann sprechen sie eine eigene Sprache. Wie etwa das Gemälde mit dem französischen Spruch, der sinngemäß für die Philosophie des Künstlers steht: "Im Kleinen liegt das Glück". So intensiv wie heute konnte sich Okfen nicht immer der Kunst widmen, die er in Seminaren in Nürnberg und Salzburg intensivierte. Vor seinem Ruhestand standen für den Lehrer und Vater zweier erwachsener Söhne andere Dinge im Vordergrund. So etwa die beruflichen Pflichten als Konrektor der Hauptschule Neumagen-Dhron, wo er Mathematik und Kunst unterrichtete. Zwei Jahrzehnte hatte er seinen Lebensmittelpunkt zudem im Hunsrück. Wäre die Schule in Berglicht nicht 1975 geschlossen worden, würde er sicher noch heute dort leben. Regelmäßige Besuche zeugen von der Verbundenheit des Sportverein-Mitbegründers mit dem Ort, dessen Chronik er 1978 verfasste. Als Ehrenbürger der Hunsrückgemeinde fährt er einmal die Woche absolut standesgemäß dorthin: Mit einem Auto, dessen Kennzeichnen "B 1228" an die erste urkundliche Erwähnung von Berglicht erinnert. Abgesehen von der Chronik trägt auch ein 1982 heraus gebrachtes "Skizzenbuch rund um Thalfang" die Handschrift des Künstlers sowie der, von ihm gestaltete, Sparkassen-Kalender 2003. Darüber hinaus arbeitete Okfen im Auftrag des Kultusministeriums als Referent für Grafik und Layout. Ein großes Lob zollt der Wittlicher der Verbandsgemeinde Thalfang, die ihm, wie auch anderen Künstler der Region, die Chance biete, in öffentlichen Räumen auszustellen. Außerdem waren seine Arbeiten in Trier, Wittlich, Neumagen-Dhron und Morbach zu sehen sowie in Esch-sur-Alzette (Luxemburg), Freyming-Merlebach (Frankreich) und Blieskastel. Seine erste Ausstellung war bezeichnenderweise ebenfalls in Thalfang, im damaligen "Musikbahnhof". Die aktuelle Präsentation mit dem Titel "Querbeet - Bilder auf Papier" ist bis 25 November im Haus der Begegnung zu sehen.