Im Wald brechen neue Zeiten an

HORATH. Nach fast 50 Jahren hat auch Horath für seinen Wald wieder einen neuen Betriebsplan. Die statistischen Daten eines solchen Plans dienen kommunalen Waldbesitzern als Basis für ihre Arbeit.

Mit der Verabschiedung des neuen Forstbetriebsplans hat Horath die Weichen für die kommenden zehn Jahre gestellt. Für den Gemeindewald brechen damit neue Zeiten an. Denn anders als bei anderen kommunalen Waldbesitzern, die ihre Pläne im Zehnjahres-Rhythmus aktualisieren, datiert der bisher jüngste Plan in Horath auf 1960. Dass es seither keine Aktualisierung der Zahlen - auch Forsteinrichtungswerk genannt - gab, hat zweierlei Gründe: Der eine ist sachlicher Natur, wie der für die Begutachtung zuständige staatliche Forsteinrichter Werner Krämer erklärt. Denn Horath habe eine langjährige Wald-Flurbereinigung hinter sich gebracht. Und diese musste erst abgewartet werden, da sie auch neue Besitzverhältnisse mit sich brachte. Der zweite Grund: "Der frühere Bürgermeister wollte sich nicht von den Förstern in die Karten gucken lassen", erläutert er. "Und er hat es auch ordentlich gemacht, das muss man sagen", betont der für den gesamten Forstverband Talling zuständige Einrichter. Daher sei dem Horather Sonderweg von übergeordneter Stelle in all den Jahren kein Riegel vorgeschoben wurde. Denn Forsteinrichtungswerke sollen auf Grund einer gesetzlichen Bestimmung nach Möglichkeit alle zehn Jahre erneuert werden. Für die Horather Waldwirtschaft bedeutete dies, wie der Forstdirektor deutlich macht, dass sie bisher auf etwas unsicheren Füßen gestanden habe, habe es doch seit langer Zeit keine aktuellen Karten und Daten mehr vom Wald gegeben. Die Folge: "Es wusste kein Mensch so genau, was gehauen werden konnte." Der mehrheitlich verabschiedete Betriebsplan vereinfacht daher auch die Arbeit von Klaus-Werner Luckas, dem Revierleiter des Forstverbands Talling. Zumal er im übrigen Verband mit Talling sowie einem Zusammenschluss sieben weiterer Gemeinden seit Jahren auf Zehn-Jahres-Pläne zugreifen konnte. Mit dem ersten Oktober tritt nun auch der Fortbetriebsplan Horath in Kraft. Laut der statistischen Erfassung der Bestände ist der Schwerpunkt des Horather Forstes die Fichte. Auf 130 Hektar macht sie 40 Prozent des gesamten Baumbestands aus. Auf Rang zwei und drei folgen Traubeneiche (69 Hektar, 21 Prozent) und Douglasie (58 Hektar, 18 Prozent). Die Buche stellt auf 22,5 Hektar lediglich 6,9 Prozent des Bestands und ist damit ähnlich vertreten wie die Kiefer (20,5 Hektar, 6,3 Prozent). Für die nächsten zehn Jahre wird ein jährlicher Einschlag von etwas mehr als 2000 Festmetern angesteuert. Dieser soll unterm Strich ein Plus von 1700 Euro einbringen.

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