Immer sicher auf zwei Rädern
Rund 250 Grundschüler und die Kinder aus elf Kindergärten trainieren bei Polizeioberkommissar Günter Schmitz sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Doch der Grundschulhof ist als Übungsplatz für die Radfahrausbildung nicht optimal.
Morbach. (urs) Konkret messbar sind die Erfolge der Jugendverkehrsschule der Polizei Morbach nicht. Doch ohne dieses Angebot, das schon in den Kindergärten beginnt, würde die Statistik der Verkehrsunfälle mit Kindern sicher anders aussehen. 2007 ist laut Polizeioberkommissar Günter Schmitz noch kein einziger Unfall dieser Art im Zuständigkeitsbereich der Dienststelle passiert. Im vergangenen Jahr seien bei fünf Unfällen auch Kinder betroffen gewesen, davon eines, das mit dem Rad unterwegs war. "Das war aber ein Solounfall", erklärt Schmitz: "Durch einen Fahrfehler ist der Junge hingefallen und hat sich am Kopf verletzt — aber auch, weil er den Helm nicht an hatte." Dabei ist das die wichtigste Regel, die er den jungen Radlern beibringt. Damit diese sich auch künftig immer daran halten, geht er stets mit gutem Beispiel voran und setzt selbst für Strecken von 200 Metern den Helm auf. "Ich steh in der Pflicht", ist sich Schmitz seiner Vorbildfunktion bewusst. Dass er von Kindern oft angesprochen wird ( "Ich hab' Sie gesehen, Sie hatten den Helm an.") bestärkt ihn darin, das strikt einzuhalten.Denn nicht nur die Morbacher Kinder kennen ihn. Auf dem Schulhof der dortigen Grundschule macht Schmitz auch Kinder aus Gutenthal, Haag-Merscheid und Morscheid fit für den begehrten "Fahrradführerschein". Auch die Kinder aus Kleinich, Longkamp und Monzelfeld trainieren dort. Anschließend bildet Schmitz in Thalfang aus, wo auch Heidenburger und Malborner Kinder trainieren. Jede Klasse — insgesamt sind es rund 250 Schüler — nimmt viermal an einer solchen Ausbildung teil, die je vier Stunden dauert.Doch seit Beginn des aktuellen Schuljahres hat die Verkehrsschule ein Problem. Im Zuge des Ganztagsangebots ist der bisher für den Theorieunterricht oder auch bei Regen genutzte Werkraum zum Speisesaal umgebaut worden. Da auch das Schulhofgelände nicht optimal für ein konzen triertes und ungestörtes Training ist und zudem im Gegenzug den Schulbetrieb beeinträchtigt, hofft Schmitz auf eine Änderung. In einem Schreiben an Gemeinde, Kreis und Schule hat er vorgeschlagen, mit der Verkehrsschule ans Sportzentrum umzuziehen. Ob das machbar ist, wird derzeit überprüft.
