Immer wieder Schmierereien an der Kletterwand

Über Monate haben ehrenamtliche Helfer mitangepackt für die Horizontalkletterwand am Thalfanger Bouleplatz. Dass sie nun immer wieder verschmiert wird, ärgert daher auch junge Leute.

 Kai Lukas ärgert sich, dass er die vor einem Jahr in Thalfang aufgestellte Horizontalkletterwand immer wieder von Schmierereien befreien muss. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kai Lukas ärgert sich, dass er die vor einem Jahr in Thalfang aufgestellte Horizontalkletterwand immer wieder von Schmierereien befreien muss. TV-Foto: Ursula Schmieder

Thalfang. Für Kreisjugendsportwart Kai Lukas ist der regelmäßige Kontrollgang zur Horizontalkletterwand (siehe Extra) schon Routine. Seit die Wand vor einem Jahr auf der Wiese am Thalfanger Bouleplatz errichtet wurde (der TV berichtete mehrfach), wird sie beständig von vermeintlichen Graffiti-Künstlern heimgesucht. Lukas' Bemühungen, deren Werken den Garaus zu machen, sind Grenzen gesetzt. Denn die verwendete Farbe haftet mitunter so fest auf den Platten, dass sie nur mit großer Anstrengung zu entfernen ist. Er habe es schon mit verschiedensten Mitteln versucht und auch mit Bürsten auf den Platten herum geschrubbt, berichtet Lukas. Aber er müsse dabei Acht geben, dass kein Wasser in die Platten eindringen könne.

Umso größer war seine Freude, als er bei seiner jüngsten Stippvisite ein Objekt weniger an der Wand vorfand. Seinen Recherchen nach hatten sich zwischenzeitlich Jugendliche an der Entfernung der Schmierereien versucht. Mit einem Taschenmesser hatten Leon Bremer, der in Thalfang zu Besuch war, und sein elfjähriger Cousin Christopher Schäfer sichtbare Erfolge erzielt.

Eigentlich hätten sie Boule spielen wollen, erzählt Schäfer. Doch als sie dann die Kletterwand sahen, war das erst einmal vergessen.

"Das hat uns geärgert", begründet der Elfjährige die daraufhin ergriffene Eigeninitiative. Es sei nicht in Ordnung, die Wand derart zu verschmieren: "Das ist Sachbeschädigung." Außerdem sei sie relativ neu und ehrenamtlich zusammengebaut worden, wobei auch sein Opa geholfen habe. "Ich find das nicht gut", betont der Schüler. Sein Cousin hatte solange an der Wand herumgekratzt, bis die Farbe schwächer wurde. Die spontane Initiative hatte den Jugendlichen aber auch kritische Blicke beschert. Wenn jemand versuche, so etwas wegzumachen, stehe er für andere leicht als Übertäter da, bedauert Schäfer.

Für Lukas, der die ohne Aufsicht benutzbare Kletterwand auf den Weg gebracht hatte, ist das Engagement tröstlich. Zeigt ihm die spontane Initiative doch, dass die Jugendlichen ein solches Angebot sehr wohl zu schätzen wissen.Extra Clou der Horizontalkletterwand (der TV berichtete mehrfach) ist, dass Kletterfans nicht hoch hinaus klettern, sondern sich quer zum Boden an Griffen weiterhangeln. Eine weiche Unterbodenschicht macht es zudem nahezu unmöglich, sich zu verletzen. Das über Spenden finanzierte Projekt hatte Kreisjugendsportwart Kai Lukas im Rahmen seiner Ausbildung zum Jugendleiter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auf den Weg gebracht. Dieser nimmt jeden angehenden Jugendleiter in die Pflicht, ein Vorhaben nur mit Unterstützung eines Partners, in diesem Fall der Sportfreunde Hochwald Thalfang sowie von Sponsoren, umzusetzen. Nachdem ausreichend Geldgeber zugesagt hatten, ihren Beitrag für die rund 3000 Euro teure Anlage zu leisten, bauten ehrenamtliche Helfer die Kletterwand zusammen. Die 2,5 Meter hohe und 12,5 Meter lange, beidseitig bekletterbare Wand wurde im Oktober 2008 errichtet. (urs)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort