In Thalfang dreht sich alles um drei "K"

Drei "K" prägen in diesem Jahr den Haushalt der Ortsgemeinde Thalfang: der Kunstrasenplatz am Sportgelände, der Kreisverkehr am Busbahnhof und der Ausbau der Koblenzer Straße. Der Ortsgemeinderat verabschiedete einen Haushalt mit einem Investitionsvolumen von 1,66 Millionen Euro.

Thalfang. Vor einem Jahr überschrieb der Trierische Volksfreund die damalige Thalfanger Haushaltssitzung mit den Worten "Vorhaben hängen in der Warteschleife". Gemeint waren der geplante Kreisverkehr am Busbahnhof und der Ausbau der Koblenzer Straße. Und da blieben sie zumindest im Jahr 2007 auch. Zumindest für die Koblenzer Straße gab Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper in der Haushaltssitzung Entwarnung. Am heutigen Freitag werde das Projekt ausgeschrieben. Mitte April, so hofft Gasper, könne es dann losgehen. 414 000 Euro sind für die Sanierung der Straße samt Kanal in den Haushalt eingestellt. Auch der Kreisverkehr dürfte in diesem Jahr in Angriff genommen werden. Schließlich steht die Maßnahme im Doppelhaushalt 2007/2008 des Landes Rheinland-Pfalz. Einen Großteil der Kosten übernehmen Land und Kreis. Dass die Summe, die an der Ortsgemeinde hängen bleibt, sich von 30 000 auf 50 000 Euro erhöht hat, schmeckte den Fraktionen im Rat nicht. Allerdings basiere die Zahl nicht auf konkreten Kostenermittlungen, versicherte der Ortsbürgermeister dem Gremium. Die angenommene Erhöhung resultiere daraus, dass man inzwischen davon ausgehe, den Kreisel nicht auf der vorhandenen Deckschicht aufbauen zu können. Auch mit dem lang ersehnten Kunstrasenplatz will Gasper "in diesem Jahr loslegen". Im Kreis befindet man sich auf Platz Eins der Prioritätenliste. Der vorzeitige Baubeginn wird beantragt. Dass die Landeszuschüsse in Höhe von 40 Prozent der Gesamtkosten - 720 000 Euro - nicht allzu lange auf sich warten lassen, in dem Punkt setzt Gasper auf gute Beziehungen nach Mainz. "Immerhin haben wir in Thalfang eine Landtagsabgeordnete." Mit der Erneuerung der Treppenanlage zwischen Vogelsang und Goethestraße (148 000 Euro), dem Erwerb einer Industriehalle im Gewerbegebiet Vorwald (26 000 Euro) und einer Moderation in Sachen Ortsentwicklung (18 000 Euro) stehen weitere Projekt am Fuß des Erbeskopfs an. Im nicht-öffentlichen Teil beschloss das Gremium zusätzlich, Standort-Marketing für Thalfang zu betreiben.Die allgemeine finanzielle Situation der Thalfanger verschärft sich durch rückläufige Gewerbesteuern und die gesunkene Nachfrage nach Bauplätzen. Insgesamt stecken laut Gasper 1,65 Millionen Euro in vorgehaltenen Wohn- und Gewerbeflächen. Die Ratsmitglieder verabschiedeten den nicht ausgeglichenen Haushalt mit einem Fehlbedarf von 527 000 Euro und einer Langzeitverschuldung von 1,76 Millionen Euro (Ende 2008) mit einer Stimm-Enthaltung. Meinung Es gibt nur einen Weg S paren ist nicht einfach. Abstriche wollen die Thalfanger Fraktionen verständlicherweise weder an dem lang ersehnten Kunstrasenplatz, der Vereinen wie Schulen zugute kommen soll, noch an dem dringend erforderlichen Ausbau der Koblenzer Straße machen. Und soll man wie beim Kreisel am Busbahnhof tatsächlich ein Projekt ablehnen, bei dem man von 300 000 Euro "nur" 50 000 aufbringen muss und der Rest einem quasi in den Schoß fällt? Die Entscheidung fiel den Ratsmitgliedern schon schwerer, zumal sich die Eigenbeteiligung bereits erhöht hat, obwohl noch keine konkrete Kostenermittlung auf dem Tisch liegt. Auch sparen, indem man vom "Sparbuch" der Kommune Geld abhebt, ist nicht leicht, wenn sich die Baugrundstücke nur mit großer Mühe an den Mann bringen lassen. Und höhere Gewerbesteuern lassen sich auch nicht einfach beschließen. Auf die Dauer kann die Kommune allerdings wie jeder Otto-Normal-Bürger nur sparen, indem sie weniger ausgibt, als sie einnimmt. Ein Weg, der in Thalfang wie in anderen Kommunen weh tun wird. i.rosenschild@volksfreund.de

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