Inszenierung des Gipfels

Mit Christoph Mancke hat ein Künstler aus der Eifel die Nase vorn gehabt beim Ideenwettbewerb für die Nutzung und Gestaltung des Erbeskopfgipfels. Seine Skulptur "Windklang" ist aber nicht das erste Objekt, mit dem er der Region seinen Stempel aufdrückt.

 Diese durchschreitbare Klangskulptur soll künftig den Erbes kopf krönen. Sie wird nach den Entwürfen Christoph Manckes (Bild links) erstellt: Er ist der Sieger des Ideenwettbewerbs um die Gestaltung des Berggipfels. TV-Fotos: Ursula Schmieder/Archiv: Herbert Thormeyer

Diese durchschreitbare Klangskulptur soll künftig den Erbes kopf krönen. Sie wird nach den Entwürfen Christoph Manckes (Bild links) erstellt: Er ist der Sieger des Ideenwettbewerbs um die Gestaltung des Berggipfels. TV-Fotos: Ursula Schmieder/Archiv: Herbert Thormeyer

Erbeskopf. Er hätte sich auch ein völlig anderes Konzept für die höchste Erhebung in Rheinland-Pfalz vorstellen können. Doch eines wäre für Christoph Mancke völlig undenkbar: ein ähnlicher Trubel, wie er am Fuße und auf den Pisten des Erbes kopfes herrscht. "Das wäre das Schlimmste." Der Sieger des für die künftige Gipfelgestaltung eigens ausgelobten Wettbewerbs hält mit seiner Sichtweise nicht hinter dem Berg. Manckes "durchschreitbare Klangskulptur" zielt vielmehr darauf ab, dass das Gelände "als Naturraum wieder der Natur zurückgegeben wird".

Dass das Areal in Teilen noch heute militärisch genutzt wird, hat das Konzept für den "Ort der Stille und Ruhe" beeinflusst. Für den Fall, dass sich daran einmal etwas ändern sollte, hatte das Sieger-Quartett - der Künstler und drei Trierer Architekten - zum Wettbewerbsentwurf auch einen in die Zukunft gerichteten Plan eingereicht. Für die Landschaftsgestaltung mit dem die Skulptur "Windklang" einschließenden Rundweg zeichnen die Landschaftsarchitekten Helmut Ernst und Stefan Jacobs sowie Architekt Michael Schwarz verantwortlich.

Anziehungspunkt bei jedem Wetter



Der Künstler selbst sieht in dem Objekt in erster Linie eine "Inszenierung dieses besonderen Gipfelortes und der rauen Natur". Das Einbeziehen von Natur und Elementen schaffe einen besonderen Anziehungspunkt - bei jedem Wetter. Der Aussichtspunkt, den die Skulptur am Ende eines Steges bildet, sei zudem Teil einer Sichtachse Landesstraße-Parkflächen-Piste. Sie soll zum Anhalten und Besteigen des Berges auffordern.

Das Gipfel-Objekt ist nicht die einzige Skulptur, mit der Mancke seine Spuren in der Region hinterlässt. So ist das Ende 2006 im Hermeskeiler Bahnhofskreisel enthüllte stählerne Tor zum Hochwald ebenso ein Werk des in Lünebach in der Eifel lebenden Künstlers wie die Bodenobjekte vor dem Dokumentationszentrum der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert.

Und auch das 2003 errichtete Objekt vor dem Eingang zum Umwelt-Campus Birkenfeld trägt unverkennbar die Handschrift des 55-Jährigen. Manckes jüngste "Arbeit im öffentlichen Raum" ist eine Skulptur vor der Landeszentralbank in Luxemburg-Stadt.

Spross einer Künstlerfamilie



Der in Schönecken geborene dreifache Vater entstammt einer Künstlerfamilie. Vater und Mutter waren Bildhauer, ein Großvater Maler. Er habe zwar früher etwas anderes machen wollen, erinnert er sich. Doch letztlich hat ihn die Kunst in ihren Bann gezogen.

Nach seinem Studium der Bildhauerei an der Fachhochschule Dortmund hat Mancke, der mit seiner Familie in einem umgebauten, alten Bauernhof lebt, etliche Preise erhalten. Unter anderem den Kunstpreis des Kreises Trier-Saarburg, den "Perron Preis" der Stadt Frankenthal oder den Kunstpreis "2. Kleinplastikbiennale Hilden". Außerdem war er bei Ausstellungen wie der Art Cologne (Düsseldorf), Art Frankfurt oder Art Karlsruhe präsent und hat neun Jahre an der Europäischen Akademie für bildende Kunst in Trier unterrichtet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort