Interview im Erste-Hilfe-Raum

HEIDENBURG. (doth) Wo gehen junge Hunsrücker an Ostern hin, wenn sie mit Eiersuchen und der Verwandtschaft fertig sind? Zu einem ordentlichen Rockkonzert wie dem des "Rong e.V." in Heidenburg.

 Klein, aber gut drauf: Das Pulbikum von "Blue Rain", der Vorgruppe der Rockformation "First Aid", die beim Osterrock-Abend in Heidenburg für Stimmung sorgten.Foto: Herbert Meilchen

Klein, aber gut drauf: Das Pulbikum von "Blue Rain", der Vorgruppe der Rockformation "First Aid", die beim Osterrock-Abend in Heidenburg für Stimmung sorgten.Foto: Herbert Meilchen

Vorsitzender Jörg Christen und sein Team präsentierten die Neuauflage des Erfolges vom Vorjahr. Man setzte auf bereits Bewährtes: "First Aid" aus Trier, die als Vorgruppe "Blue Rain" aus Kirf empfahlen, waren auch im vorigen Jahr Garant für den Erfolg. "Es ist nicht leicht den Eisbrecher zu spielen", wissen die beiden Frontleute von "Blue Rain", Michael Ott und Alexander Kohn, aus Erfahrung. Am Anfang sind halt nie so viel Leute da, doch sie sollen auf den Hauptact des Abends "heiß gemacht" werden. Das versuchte "Blue Rain" mit acht Leuten, sieben auf der Bühne und einer am Mischpult. Präsentiert wurde Cover-Rock vom Feinsten. Die Band ist aber auch stolz auf zwei eigene Titel: "Blackest Day" und "Element You". "Da haben wir mal eigene Lebenserfahrungen einfließen lassen", verriet man dem TV . Ansonsten setzt die Band auf "New Rock" von Gruppen wie "Greed", "Michel Back", "Linkin‘ Park". Richtig kerniger Rock wurde geboten, garniert mit einfühlsamen Balladen. Als Abschiedslied brachte "Blue Rain" den Klassiker "Knocking on Heavens Door". Wer weiß, vielleicht ist man ja bald der Hauptact. Der kam ebenfalls mit acht Leuten, die sich "First Aid" nennen, auf die Bühne. Schon rein akustisch war es ein Kontrast: Viel mehr Bass und noch lauter setzten sich die Trierer in Szene. "Bei uns wird nicht einfach so gecovert", verrieten Frontfrau Ute Zell und Sängerkollege Kai Werth, beim Interview im Erste-Hilfe-Raum - echt passend zu "First Aid" in der Mehrzweckhalle. Das Paar in der ersten Reihe weiß, wie man die Musik auch mit Körpersprache unterstreicht, schaffte es dennoch genauso wenig wie die Band zuvor, ihre Fans bis an die Bühne zu bringen. Man hielt lieber ein paar Meter Abstand. Viele Osterrock-Fans kamen erst zum zweiten Act. Das lohnte sich wirklich, denn was "First Aid" bot, war ein regelrechter Kurs in Rockgeschichte, garniert mit eigener Interpretationsgabe. Nur die Stimmen hätten von der Tontechnik her noch etwas besser herausgearbeitet werden können. Verdient hätten sie es. Großen Anteil am "First Aid"-Erfolg hat auch Percussion-Mann Franz-Iwan J. van Almsick, der sich mit Schlagzeuger Sascha Kandy die reinsten Duelle lieferte. Bassist Harry Bo brachte die Halle zum Beben. Neben Jörg Stein hört der zweite Gitarrist auf den schönen Namen "Frau Hansen". Beide waren auch mit Soli dabei. Für weitere Klangfarben sorgte Keyboarder Rüdiger Forsé. Allen zusammen ist keine Rockikone heilig. Die Kultband Police und die legendären Beatles wurden musikalisch "verheiratet". Alles war schon sehr laut und dynamisch, bis auf die Zugabe. "Unplugged" bot man als Zugabe den AC/DC-Hit "Highway to Hell".

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