Irritationen über neue Verkehrsregelung

Während die mittlere Hebegasse neuerdings Einbahnstraße ist, kann die enge Schulstraße nach wie vor in beide Richtungen befahren werden. Das Ordnungsamt begründet dies unter anderem mit der ansonsten befürchteten "Rennstrecke".

 Trotz breiter Fahrbahn und beidseitiger Gehwege ist die mittlere Hebegasse neuerdings Einbahnstraße (Foto). Warum das nicht auch für die kreuzende Schulstraße ohne Gehwege gilt, ist nicht für alle Morbacher nachvollziehbar. TV-Foto: Ursula Schmieder

Trotz breiter Fahrbahn und beidseitiger Gehwege ist die mittlere Hebegasse neuerdings Einbahnstraße (Foto). Warum das nicht auch für die kreuzende Schulstraße ohne Gehwege gilt, ist nicht für alle Morbacher nachvollziehbar. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. Mehr Sicherheit im Straßenverkehr ist im Interesse aller Bürger. Vor allem, wenn es um sensible Straßenzüge geht, wie die im Bereich von Kindergärten und Schulen. Gerade deshalb kann in Morbach nicht jeder nachvollziehen, warum die mittlere Hebegasse neuerdings Einbahnstraße ist. Denn die Fahrbahn des Abschnitts zwischen dem Abzweig von der Bahnhofstraßenkurve bis zu den Bushaltestellen unterhalb der Grundschule ist relativ breit. Außerdem können Fußgänger auf beiden Seiten der Straße Gehwege nutzen. Bei der unterhalb der Schule kreuzenden Schulstraße sieht das anders aus. Die schmale Straße zwischen Hochwaldstraße und Hebegasse, die dort weder links noch rechts über einen Gehweg verfügt, darf nach wie vor in beide Richtungen befahren werden.Anlieger Arno Dreher wundert sich daher beim Blick in die nun nur mehr in Richtung Grundschule befahrbare mittlere Hebegasse: "Das hier ist doch halb so schlimm." Gefährliche Situationen beobachte er hingegen in der Schulstraße, in der viele Grundschüler zu Fuß unterwegs seien: "Die Autos rennen da derart durch, dass die Kinder weg springen müssen." Als Bewohner des Eckhauses an der Kreuzung Hebegasse-/Schulstraße kennt er solch gefährliche Szenen vor allem zu Schulbeginn- und Schulschlusszeiten zur Genüge. Mit Schulbussen wurde es sonst heikel

Daher fragt sich Dreher, warum nicht auch die Schulstraße Einbahnstraße ist. Dann könnten die Kinder zumindest eine Straßenseite relativ sicher nutzen. Dass es nun in der mittleren Hebegasse ruhiger zugeht, führt er schlichtweg auf das Drängen von Anliegern zurück. Das Gezerre um die dort ausgewiesenen Parkplätze habe ja nun wohl ein Ende. Axel Schmitt vom Morbacher Ordnungsamt steht aber hinter der jetzigen Regelung. Der Änderung seien verschiedene Überlegungen vorausgegangen. Als Hauptkriterium nennt er den Begegnungsverkehr mit Schulbussen. Dies habe vor allem in der Biegung dazu geführt, dass Autofahrer häufig auf den Gehweg ausgewichen seien: "Das war eine ziemlich heikle Situation." Zusätzlich zu der Einbahnstraßenregelung sei aber auch die Zwei-Stunden-Parkregelung eingeführt worden. "Wir müssen ja für gleiche Verhältnisse sorgen", verweist er auf die nahezu überall in Morbach durchgesetzte Regelung. Diese gelte nun auch für die parallele Breitwiese und die Birkenfelder Straße. Wie in der mittleren Hebegasse hätten auch dort Geschäftsleute bisher mit dem Problem der Dauerparker leben müssen. Diese hätten der Laufkundschaft den Einkauf erschwert und motorisierten Kunden das Ein- oder Ausladen. Zur Schulstraße verweist Schmitt darauf, dass in dieser nicht geparkt werden dürfe. Außerdem gebe es in der dortigen Tempo-30-Zone keinen Begegnungsverkehr mit Bussen. Daher sei dort nicht an die Ausweisung einer Einbahnstraße gedacht. Bei der Entscheidung spielt allerdings auch ein anderer Aspekt eine Rolle: Als Einbahnstraße könnte die Schulstraße nämlich leicht zur "Rennstrecke" mutieren, befürchtet Schmitt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort