Irritierende Sprudelpläne

THALFANG. Im Thalfanger Mineralwasserwerk scheint es gut zu laufen, wie ein Bauantrag der Firma "Markengetränke Schwollen" im Ortsgemeinderat Thalfang vermuten lässt. Doch das Unternehmen wiegelt erst einmal ab.

Mit der Behördensprache ist es manchmal wie beim Geschenke auspacken: Auf den ersten Blick ist oft gar nicht zu erkennen, was sich gut verpackt darin verbirgt. Denn wen drängt es schon zu wissen, warum jemand "Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes" beantragt. Wenn es sich bei dem Gelände aber um das "Sondergebiet Mineralwasser" handelt, auf dem die Firma "Markengetränke Schwollen" ihr Thalfanger Werk betreibt, wird's schon spannender. Zumal die Wünsche, Überschreitung der Gebäudehöhe beziehungsweise der Baugrenzen, den Eindruck vermitteln, dass sich was tut im Werk der "Hochwald-Sprudel Schupp".Unternehmenssprecher bremst Erwartungen

Entsprechend positiv hören sich die Ausführungen von Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper an. Anlass des Antrags seien Erweiterungsabsichten des Unternehmens. "Die wollen zwei Hallen bauen", informiert Gasper in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Vorgesehen seien eine aseptische und eine normale Anlage. Dann gebe es dort vier Anlagen statt der bisher zwei. Außerdem sei beabsichtigt, außerhalb der bisherigen Baugrenzen eine neue Enteisungsstation zu errichten sowie zehn weitere Tanks. Laut Gasper ist das Thema bei zwei Bauausschuss-Sitzungen beraten worden: "Wir waren der Meinung, dass man den Bauanträgen zustimmen sollte." Der Ortsgemeinderat, der sich einstimmig dafür ausspricht, wünscht sich nur, dass die Edelstahltanks mit einer grauen Farbe versehen werden. Wann es soweit sein wird, steht allerdings noch in den Sternen. Denn was sich bei der Beratung des Gremiums so gut anhört, ist nach Aussage des Unternehmens noch nicht in trockenen Tüchern. "Das ist noch gar nicht so spruchreif - das ist eine Absicht", bremst der für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Günter Heß etwaige Erwartungen abrupt ab. Das Ganze sei lediglich "vorsorglich angeleiert" worden - da gebe es "noch nichts Konkretes". Dieser Antrag sei zwar gestellt worden, aber noch nicht mit Leben gefüllt, wie es Heß formuliert: "Wir haben jetzt nicht die Absicht, das so schnell zu realisieren." Dass hänge vor allem mit der Auftragslage zusammen. Erst im Dezember würden Gespräche mit dem Handel geführt. Danach wisse man mehr. Da ist es erfreulich, dass es zumindest auf dem Gelände des ehemaligen Hallenbades schon bald losgehen kann - vorausgesetzt, bei der dieser Tage anlaufenden vierwöchigen Offenlage der Unterlagen gehen keine gravierenden Einwendungen ein. Zu erwarten ist das allerdings nicht, da auch bei der vorgezogenen Bürgerbeteiligung nichts angemerkt wurde. Gasper geht daher davon aus, dass der Paritätische Wohlfahrtverband Rheinland-Pfalz im späten Frühjahr mit dem Bau des dort geplanten neuartigen Wohnkonzeptes beginnen wird.

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